Asfinag legt neues Verkehrssicherheitsprogramm 2030 vor
Die Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich sollen ein „sicheres System“ sein. Das ist das Ziel, das die Asfinag mit ihrem neuen Verkehrssicherheitsprogramm 2030 verfolgt. In 13 Handlungs- und acht Themenfeldern werden dabei Maßnahmen formuliert, mit denen dieses Ziel erreicht werden soll. Konkret bedeutet das: Unfälle sollen möglichst zu keinen Todesopfern oder Schwerverletzten führen.
Die Infrastruktur solle so beschaffen sein, dass sie kleine Fahrfehler ausgleicht und dadurch tödliche oder schwere Verletzungen verhindert. Zusätzlich muss die Infrastruktur die vorhandenen Grenzen und die Möglichkeiten von Mensch und Fahrzeug vorab berücksichtigen.
Eine erste positive Bilanz gebe es für das aktuelle Verkehrssicherheitsprogramm, das noch bis Ende 2019 läuft. Mehr als 90 Prozent der 2010 beschlossenen Maßnahmen wurden laut Asfinag umgesetzt, die Zahl an Todesopfern ist auch dadurch stark zurückgegangen (von 77 im Jahr 2010 auf 33 im Vorjahr). 2019 starben bisher 36 Menschen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen.
„Wir können und wir wollen uns mit dem Erreichten nicht zufriedengeben und stecken uns daher gemeinsam mit Fahrzeugherstellern und Einsatzkräften sehr hohe Ziele“, sagte Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl. „Da müssen natürlich auch alle Lenkerinnen und Lenker ihren Beitrag leisten. Es ist uns aber allen klar, dass sich Unfälle generell nicht verhindern lassen, weil da schon ein kleiner Fahrfehler genügt. Aber ein Verkehrssystem zu schaffen, dass die Unfallschwere dauerhaft reduziert, ist nicht nur erstrebenswert, es ist auch machbar.“
Einer der wesentlichsten Schwerpunkte der Verkehrssicherheit ist die Tunnelsicherheit. Seit 2000 hat die Asfinag hier mehr als 5,6 Milliarden Euro investiert. Nunmehr zählen die heimischen Tunnel zu den modernsten und sichersten nicht nur in Europa, sondern weltweit, betonte die Asfinag.
Ausgebaut wurden im seit 2010 laufenden Verkehrssicherheitsprogramm unter anderem Leitschienen. Hier wurden 170 Kilometer verlegt. Insbesondere bei Anfangselementen wurden die klassischen am Boden beginnenden Leitschienen entfernt und durch 1.100 Stück seitlich nach außen verschwenkte ersetzt. Bei Autobahnabfahrten wurden 600 Anprallterminals montiert. Sie absorbieren die Aufprallenergie, in dem sie sich wie eine Ziehharmonika zusammenschieben.
Bei großen Abzweigungen oder in Pannenbuchten mit Gegenverkehrstunnel wurden 170 Anpralldämpfer installiert. Sie bestehen aus bis zu fünf elastischen Kunststoffkammern, die mit Luft gefüllt sind. Das akustische Tunnelmonitoring AKUT wurde in mittlerweile 30 Tunnel eingebaut.