Tote und Verletzte bei Angriff auf Militärparade im Jemen

Bei einem Angriff auf eine Militärparade im Süden des Jemens sind am Sonntag mehrere Menschen getötet worden. Houthi-Milizen hätten am Sonntag eine Rakete auf die Veranstaltung in der Stadt Al-Dhalea gefeuert, teilten die separatistischen „Sicherheitsring“-Einheiten mit. Mindestens fünf Menschen wurden getötet, acht weitere wurden verletzt.

Seitens der schiitischen Houthi-Milizen gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Einheiten des „Sicherheitsrings“ kontrollieren die Stadt Al-Dhalea. Diese liegt an der wichtigen Nord-Süd-Straße, die die Hafenstadt Aden im Süden mit der Hauptstadt Sanaa verbindet. Mitten durch die Provinz Al-Dhalea verläuft eine umkämpfte Frontlinie. Aden wird von Truppen des von den Houthi gestürzten Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi kontrolliert, das weiter im Norden gelegene Sanaa wird von den Houthi gehalten.

Der „Sicherheitsring“ gehörte zur von Saudi-Arabien geführten Sunniten-Allianz gegen die Houthis. Die Separatisten scherten aber im August zusammen mit anderen Einheiten aus und eröffneten mit ihrem Kampf für mehr Selbstbestimmung im Süden eine zweite Front in dem seit fünf Jahren andauernden Bürgerkrieg. Zugleich erhält der „Sicherheitsring“ Hilfe von den Vereinigten Arabischen Emiraten im Kampf gegen die Houthi-Milizen.

Ende 2014 hatten die Houthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht, den von Saudi-Arabien unterstützten international anerkannten Präsidenten Hadi gestürzt, dem sie Korruption und Misswirtschaft vorwerfen. 2015 schaltete sich Saudi-Arabien in den Konflikt ein und schmiedete die sunnitische Allianz, der auch die Vereinigten Arabischen Emirate angehören. Das erzkonservative Königreich Saudi-Arabien und der Iran, der sich als Schutzmacht der Schiiten begreift, ringen seit Jahren um die Vormachtstellung in der Region und liefern sich im Jemen einen Stellvertreterkrieg.