Australische Feuerwehr bringt größten Brand unter Kontrolle

Nach fast drei Monaten ist es der erschöpften Feuerwehr in Australien gelungen, den größten der dort tobenden Buschbrände unter Kontrolle zu bringen. Die Einsatzkräfte im Bundesstaat New South Wales teilten am Montag mit, sie haben endlich das gigantische „Gospers Mountain Fire“ nahe der Millionenmetropole Sydney eindämmen können. Regenfälle könnten für eine weitere Entspannung der Lage sorgen.

Der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons zeigte sich zuversichtlich, dass die Einsatzkräfte das „Gospers Mountain Fire“ weiter unter Kontrolle halten könnten. Das Feuer war Ende Oktober im Wollemi-Nationalpark ausgebrochen. Es schloss sich mit anderen Feuern zu einem Mega-Brand zusammen und vernichtete eine Fläche von mehr als 800.000 Hektar.

Dutzende andere Brände sind in Australien weiterhin außer Kontrolle. Die Hoffnungen auf eine weitere Eindämmung der Buschbrände wurden aber durch die Wettervorhersagen genährt. Die nationale Wetterbehörde sagte Regenfälle von bis zu 50 Millimetern in den kommenden Tagen in manchen Brandgebieten voraus. Sollte sich die Vorhersage bewahrheiten, wäre dies wie „alle Weihnachts-, Geburtstags-, Verlobungs-, Jubiläums-, Hochzeits- und Abschlussfeiergeschenke in einem“, erklärte die Feuerwehr von New South Wales.

Die Folgen der seit Monaten wütenden Brände für Australiens einzigartige Tier- und Pflanzenwelt sind katastrophal. Geschätzt mehr als eine Milliarde Tiere kamen im Feuer um, unzählige Bäume und Büsche gingen in Flammen auf.

Australiens Umweltministerin Sussan Ley warnte, in einigen Regionen müssten die Koalas möglicherweise als gefährdet eingestuft werden. Die Regierung legte ein erstes Hilfsprogramm für die von Bränden geschädigte Natur in Höhe von 50 Millionen australischen Dollar (31 Millionen Euro) auf. Die verheerende Brandkatastrophe löste aber auch eine internationale Welle der Hilfsbereitschaft aus. Auf einem Benefiz-Konzert in Sydney werden am Wochenende Stars wie Alice Cooper, Olivia Newton-John und Queen Geld für die Feuerwehr, das Rote Kreuz und Tierschutzorganisationen sammeln.

Die Brände blieben zudem nicht ohne politische Folgen. Einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts Newspoll zufolge befinden sich die Zustimmungswerte für Premierminister Scott Morrison im Sinkflug. 59 Prozent der befragten Bürger sind mit der Leistung Morrisons unzufrieden, nur 37 Prozent unterstützen sein Regierungshandeln.

Wegen Morrisons Umgangs mit der Krise steht der konservative Regierungschef seit geraumer Zeit in der Kritik. Er war zunächst auf Urlaub nach Hawaii geflogen, während Teile seines Landes in Flammen standen. Auch seine Äußerungen, wonach die tausenden freiwilligen Feuerwehrleute gerne gegen die Flammen kämpften, sorgten für Unmut.

Angesichts der heftigen Ablehnung, die ihm entgegenschlug, änderte Morrison seinen Kurs. Er ließ tausende Reservisten der Armee zur Bekämpfung der Flammen einberufen, sagte Milliarden Dollar an Hilfsgeldern zu und räumte ein, dass Australien möglicherweise im Kampf gegen den Klimawandel mehr tun müsse.

Nach Angaben der EU-Kommission lehnte Australien ein Angebot zur Entsendung europäischer Feuerwehrleute zum Kampf gegen die Brände vorerst ab. Dies teilte EU-Kommissar Maros Sefcovic im Europaparlament in Straßburg mit. Die australische Regierung habe das Angebot geschätzt, aber erklärt, eine zusätzliche Unterstützung werde derzeit nicht benötigt.

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