Offenes Werkstor in Hall bekommt zum Jubiläum ein „Kind“
Am 26. März erlebt das erfolgreiche Betriebsbesichtigungs-Format seine fünfte Auflage. Schon am 30. Jänner wartet erstmals eine Kinderführung.
Hall – Ein tirolweit bislang einzigartiges Format feiert seinen fünften Geburtstag: Beim „Offenen Werkstor“ laden am 26. März wieder zwölf namhafte Unternehmen zum Blick hinter die Firmenkulissen ein – und auch dazu, mögliche Arbeitgeber kennen zu lernen. Sechs geführte (Bus-)Touren bringen die insgesamt 600 Teilnehmer zu je zwei Betrieben, wo jeweils 99-minütige Besichtigungen warten.
Neu im Teilnehmerpool der Aktion – organisiert vom Stadtmarketing Hall mit Land, Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und Innsbruck Marketing als Partnern – ist die Firma hollu Systemhygiene aus Zirl: „Rund die Hälfte unserer 438 Mitarbeiter kommt aus dem Einzugsgebiet des Offenen Werkstors“, betont GF Simon Meinschad. Bei der Führung wolle man zeigen, „dass ökologisches Reinigen etwas Hochtechnologisches ist“: Vollautomatisierte Abfüllanlagen werden ebenso präsentiert wie Forschung und Entwicklung. Die Besucher sollen die Produktion sogar wortwörtlich „begreifen“ können.
Erstmals mit dabei ist auch die Haller Niederlassung des global tätigen Logistikunternehmens Gebrüder Weiss: Man wolle vermitteln, dass Spedition „viel mehr ist als Be- und Entladen“, sagt Niederlassungsleiter Günter Schmarl.
Weitere Teilnehmer sind: Bäckerei Therese Mölk, Bernard Gruppe, Brennerbasistunnel, Friedrich Deutsch Metallwerk, Fröschl, ORF Tirol, Physiotherm, Reicheis Teigwaren, Sistro Präzisionsmechanik und die Tiroler Rohre GmbH.
Zudem haben sich die Organisatoren eine Jubiläumsüberraschung einfallen lassen: Bereits am 30. Jänner findet erstmals das „Offene Werkstor junior“ statt, das sich an Kinder im Alter von ca. zehn Jahren richtet. Für sie führt die Reise ins Kraftwerk Volders der Hall AG, wo sie kindgerecht ins Thema Elektrizität eingeführt werden. „Wenn es gut angenommen wird, sind ähnliche Touren für Kinder künftig mehrmals jährlich geplant“, kündigt Michael Gsaller (Stadtmarketing) an.
Für das Offene Werkstor gab es bei der gestrigen Vorstellung allseits Lob: „Wirtschaft braucht Vertrauen. Indem man Türen aufmacht, beweist man das“, meinte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Angesichts der erwarteten Konjunktureintrübung sei es umso wichtiger, die „tollen Tiroler Unternehmen näher an die Leute zu bringen“.
Bildungslandesrätin Beate Palfrader gratulierte speziell zur Erweiterung um das „Werkstor junior“: „Wir können gar nicht früh genug anfangen, Kinder zu begeistern.“ BM Eva Posch aus Hall nannte die Idee einen „Knüller“.
Zentral sei, die Produktion im Land zu halten, ergänzte Eugen Stark, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Tirol: „Dazu braucht es Arbeitskräfte – und das Verständnis, dass diese Produktion auch irgendwo stattfinden muss.“ Die Aktion sei „bestens geeignet, um genau diese Zusammenhänge zu erklären“.
Alle Beteiligten plädierten dafür, das Vorzeigeprojekt auf andere Regionen Tirols auszudehnen. „Wir geben unser Know-how gerne weiter und können uns hier jegliche Form der Zusammenarbeit vorstellen“, erklärte Gsaller.
Für das „Offene Werkstor“ kann man sich unter www.offeneswerkstor.at bis 16. Februar anmelden, für die Junior-Ausgabe bis 24. Jänner. Da es stets deutlich mehr Interessenten als Plätze gibt, wird die Teilnahme wieder unter allen Bewerbern ausgelost. (md)