Behörden in Tansania siedeln gefährliche Löwen um
Die Behörden im ostafrikanischen Tansania haben die Umsiedlung von insgesamt 36 Löwen angekündigt. Sie begründeten den Schritt am Samstag mit mehreren Angriffen, die die gefährdeten Raubkatzen auf Menschen und Vieh verübt hätten. Elf Löwen sind bereits in der Gegend um den Nationalpark Serengeti im Norden des Landes eingefangen worden.
Laut Simon Mduma, Leiter des nationalen Wildtier-Forschungsinstituts der Nachrichtenagentur AFP, sollen die Tiere in den nordwestlich gelegenen Nationalpark von Burigi Chato überführt werden. Dorthin sollen insgesamt 20 Löwen kommen. Wohin die übrigen 16 Raubkatzen gebracht werden, war zunächst offen.
„Früher haben wir einen Löwen getötet, wenn er Menschen angriff, aber es handelt sich um eine riesige Gruppe, da kann man das nicht genauso machen“, sagte Mduma. Zudem sei den Behörden daran gelegten, die Raubkatzen zu „unterstützen“.
In Tansania verfügen Löwen über immer weniger Lebensraum, indem sie ungestört von Menschen sind. Erst im September hatte die Regierung zwölf Schutzgebieten ihren Status aberkannt, um Streit um Land zu beenden. In den Gebieten darf künftig Vieh- und Landwirtschaft betrieben werden, auch können Häuser errichtet werden.
Weltweit ist die Zahl der Löwen zuletzt drastisch eingebrochen. Sie sank nach einer Schätzungen von Umweltschützern binnen 20 Jahren um 43 Prozent auf rund 20.000 Exemplare.