Bezirk Kufstein

Illegale Freizeitwohnsitze bleiben ein Streitthema

Es gehe um leistbares Wohnen, das „jeder Freizeitwohnsitz zusätzlich verteuert“, sagt Sint (Liste Fritz).
© Fankhauser

Die Liste Fritz wehrt sich nach Anzeigenaktion gegen den Vorwurf des Denunziantentums. Es ging um leistbares Wohnen.

Ellmau, Walchsee – Das Thema illegale Freizeitwohnsitze beschäftigt weiter die Gemeinden. Bekanntlich hat es durch eine Privatinitiative unterstützt von der Liste Fritz eine Anzeigenflut gegeben. In erster Linie traf das die Gemeinden rund um Ellmau. In anderen Ortschaften wie zum Beispiel Walchsee blieb der Aufruf für das Anzeigen von missbräuchlich verwendeten Freitzeitwohnsitzen ohne Widerhall. Das kommentierte Bürgermeister Dieter Wittlinger mit den Worten, dass er froh sei, von „Denunziantentum“ verschont zu bleiben, „da es nur Unfrieden ins Dorf bringt“ – die TT berichtete.

Eine Aussage, die LA Marku­s Sint von der Liste Fritz nicht auf sich sitzen lassen möchte. Es ginge um leistbares Wohnen, das „jeder Freizeitwohnsitz zusätzlich verteuert“, wie Sint sagt. „Es ist daher erstaunlich, dass sich einige Bürgermeister jetzt über engagierte Bürger und die Liste Fritz beschweren, die von ihnen nicht mehr als die Kontrolle der Freizeitwohnsitz-Regelung und damit die Einhaltung des Landesgesetzes verlangen“, kritisiert der Landtagsabgeordnete und bezeichnet es als Frechheit, dass man von Denunziantentum spreche, „weil wir die Einhaltung des Landesgesetzes verlangen“. Es liege auch in der Natur der Sache, dass manchmal ein mutmaßlich illegaler Freizeitwohnsitz ein legaler sei. „Der Verwaltungsaufwand, das zu überprüfen, ist gering. Fest steht, gemeinsam mit den Bürgern werden wir die Meldungen an die Bürgermeister fortsetzen und die schwarz-grüne Platter-Regierung mit der Einsetzung einer Task-Force zu mehr Unterstützung der Gemeinden drängen. Dann gibt es eine Aktion scharf und keine Ausreden mehr, warum nicht kontrolliert wird“, so LA Markus Sint.

Natürlich würde er Anzeigen überprüfen, kontert BM Wittlinger. Aber er stünde zu seiner Aussage, dass es das Zusammenleben vergifte, wenn sich Nachbarn gegenseitig anzeigen. Außerdem steht für Wittlinger die Effektivität für billigeres Wohnen in Frage: „Wenn jemand seinen illegalen Freizeitwohnsitz aufgibt, wird er ihn sicher teuer verkaufen.“ (wo)

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