Federer, Osaka, Williams, Gauff bei Australian Open weiter
Der Auftakt der Tennis-Australian-Open ist am Montag wetterbedingt beeinträchtigt gewesen. Nicht aber wie in der vergangenen Woche in der Qualifikation die durch die Buschbrände bedingte schlechte Luftqualität, sondern - der im Grund lange ersehnte - Regen war Spielverderber. Rund vier Stunden nach Programmbeginn ging auf den Außenplätzen nichts mehr. Betroffen war auch das Match von Dennis Novak.
Der niederösterreichische Qualifikant hat gegen den Polen Hubert Hurkacz (Nr. 31) nun am Dienstag in der ersten Partie (1.00 Uhr MEZ) auf Court 14 anzutreten. Prominenter angesetzt ist freilich die Auftaktaufgabe von Dominic Thiem. Der als Nummer 5 gesetzte engere Landsmann Novaks ist in der „Margaret Court Arena“ gegen den Franzosen Adrian Mannarino für das zweite Spiel eingeplant (live ServusTV). Es ist auch für Dienstag Regen angesagt.
In der unteren Raster-Hälfte der Herren und der oberen der Damen gab es am Montag zumindest vorerst keine Sensationen, wenn auch einige Gesetzte auf der Strecke geblieben sind. So erwischte es bei den Herren Denis Shapovalov (CAN-13) in vier Sätzen gegen Marton Fucsovics (HUN), Borna Coric (CRO-25) in drei Durchgängen gegen Sam Querrey (USA) und bei den Damen Barbora Strycova (CZE-32) ohne Satzgewinn gegen Sorana Cirstea (ROU).
Das größte Interesse im Montag-Programm neben der Partie von Ashleigh Barty (AUS-1) - 5:7,6:1,6:1 gegen Lesia Zurenko (UKR) - hatte das US-Duell von Venus Williams mit Cori Gauff erhalten. Es war eine Neuauflage der ersten Runde von Wimbledon 2019, als sich die noch immer 15-jährige Gauff mit 6:4,6:4 durchgesetzt hatte. Und die Turniersiegerin von Linz im Oktober gab gegen ihre 39-jährige Landsfrau im Generationen-Duell auch diesmal keinen Satz ab, gewann 7:6(5),6:3.
„Ich war ein bisschen schockiert, als die Auslosung da war“, meinte Gauff nach unter geschlossenem Dach fixiertem Erfolg. „Ich war wirklich nervös. Aber ich habe es ganz gut gemanagt.“ Im ersten Satz hatte der Youngster nach Break-Vorsprung noch in das Tiebreak müssen, ein frühes Break reichte ihr aber im zweiten Durchgang. Während Gauff erst ihr drittes Major spielt, war es für die ältere der Williams-Schwestern ihr bereits 85. In der zweiten Runde trifft Gauff auf Cirstea.
Williams-Schwester Serena landete den ersten von nötigen sieben Siegen, um ihren 24. Grand-Slam-Erfolg vielleicht doch noch zu landen. Die Russin Anastasia Poapowa hatte gegen die 38-Jährige mit 0:6,3:6 das Nachsehen, der erste Satz dauerte nur 19 Minuten. Mit ihrem achten Grand-Slam-Titel in „Down Under“ würde Williams an Major-Titeln mit Allzeit-Leaderin Margaret Court (AUS) gleichziehen. Ihre zweite Aufgabe scheint mit Tamara Zidansek (SLO) ebenso keine unüberwindbare.
Mit Caroline Wozniacki zögerte eine gute Freundin von Serena Williams ihr für diesen Event angekündigtes Karriereende mit einem 6:1,6:3 gegen Kristie Ahn (USA) zumindest für ein Match hinaus. „Da sind diesmal eine Menge Emotionen dabei“, erklärte Wozniacki. „Aber ich habe versucht, sie im Zaum zu halten. Und ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen.“ Die nächste Gegnerin der 29-Jährigen wird entweder Dajana Jastremska (UKR) oder Kaja Juvan (SLO).
Keine Probleme hatte auch Roger Federer, obwohl der Rekord-Grand-Slam-Gewinner der Herren ohne jegliche Matchpraxis angereist war. Gegen Steve Johnson (USA) trumpfte der als Nummer drei gesetzte Schweizer mit 6:3,6:2,6:2 auf. „Für mich sind die ersten drei Runden der Schlüssel dazu, um hier weit zu kommen“, sagte Federer. Er sah sich nur einem Breakball gegenüber, schlug zehn Asse und 30 Winner. Stefanos Tsitsipas (GRE-6) besiegte Salvatore Caruso 6:0,6:2,6:3.
Aufregung gab es bei Shapovalovs 3:6,7:6(7),1:6,6:7(3) gegen Fucsovics. Nach Verlust des dritten Satzes warf der Kanadier das Racket, erhielt dafür eine Verwarnung vom Referee, was ihn in Rage brachte. „Ich habe keine Regel gebrochen“, meinte Shapovalov angesichts des weiter funktionstüchtigen Schlägers. „Das ist mein Racket. Zum Teufel, ich kann damit machen, was ich will.“ Der 20-jährige Shapovalov wird als einer der Jungen mit Potenzial auf Grand-Slam-Titel angesehen.