Leben mit Menschen als Beruf: Lehrgang für Sozialpädagogen in Nikolsdorf
Auf Schloss Lengberg startet im September wieder ein berufsbegleitendes Kolleg für angehende Sozialpädagogen.
Von Christoph Blassnig
Nikolsdorf – Lydia Naschberger-Schober, Direktorin des Institutes für Sozialpädagogik in Stams, sieht in Osttirol, zum Teil auch in Oberkärnten, weiterhin wachsenden Bedarf an diplomierten Sozialpädagogen. Im Vorjahr haben alle 26 Studierenden des ersten berufsbegleitenden Sozialpädagogik-Lehrganges ihre dreijährige Ausbildung im Bezirk Lienz auf Schloss Lengberg abgeschlossen. Auch in Wörgl und in Vorarlberg betreut das Stamser Institut solche Fernkurse. Nach einem Jahr Pause beginnt im September eine neue Gruppe mit dem sechssemestrigen Kolleg in Osttirol. Morgen Abend findet dazu um 18 Uhr auf Schloss Lengberg ein Informationsabend statt.
„Wir nehmen wieder höchstens 26 Teilnehmer auf“, erklärt Naschberger-Schober. Diese Zahl an Studierenden habe sich über die Jahre bewährt. Für den ersten Lehrgang in Osttirol haben sich vor vier Jahren doppelt so viele Interessenten beworben wie aufgenommen werden konnten. „Wir rechnen wieder mit ähnlich vielen Bewerbern.“
Der Studienzweig richtet sich ausdrücklich an Berufstätige. Alle zwei Wochen finden auf Schloss Lengberg zweitägige Wochenendseminare statt. Pro Semester ist außerdem die Absolvierung von zwei Blockwochen auf Lengberg, einer Blockwoche in Stams sowie mehrerer Fernlehreanteile erforderlich. Voraussetzung ist eine abgeschlossene Schulbildung mit Reifeprüfung bzw. eine abgelegte Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung, welche seit dem Herbst in Kooperation mit dem Berufsförderungsinstitut bfi angeboten wird. Anmeldeschluss für den neuen Studiengang ist am 6. März. Alle Interessenten sind zu einer Eignungsfeststellung am 1. April eingeladen.
„Bei diesen Gesprächen zur Eignung stellen wir bei den Osttiroler Kandidaten einen hohen Bezug zu den Themen Nachhaltigkeit und Natur fest, verglichen mit jenen in anderen Bezirken“, berichtet die Institutsleiterin. Jede Region sei von den Rahmenbedingungen her speziell. „Durch unsere Kontakte zu den verschiedensten Sozialeinrichtungen und über unsere Lehrbeauftragten kennen wir den Bedarf auch in Osttirol sehr genau.“ Die Ausbildung richte sich nicht nur an Maturanten, sondern – ohne Altersbeschränkung – auch an Um- und Wiedereinsteiger.