Bundesheer stoppte geplanten Bombenabwurf über Wattener Lizum
Wattens – Die Geschichte mutet skurril an. Ist sie aber nicht. Die deutsche Bundeswehr wollte zu Trainingszwecken in Tirol von Kampffliegern aus Bomben abwerfen. Keine scharfen Bomben, jedoch so genannte Betonbomben, Attrappen also, die nicht explodieren.
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, bestätigte im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung das Ansuchen der Bundeswehr. „Ja, es stimmt. Die deutsche Bundeswehr stellte im Zuge ihrer Kooperation am Truppenübungsplatz Wattener Lizum einen Antrag, im Zuge ihrer Ausbildung von Kampffliegern aus auch Betonbomben abzuwerfen.“ Und Bauer ergänzte: „Das Verteidigungsministerium hat dies sofort und kategorisch abgelehnt.“
Die Bundeswehr verwendet den Truppenübungsplatz Lizum-Walchen im Zuge einer Kooperation immer wieder für die alpine Ausbildung ihrer Soldaten.
Der Truppenübungsplatz ist mit seinen 50 Quadratkilometern (nach Allentsteig) der zweitgrößte Übungsplatz des Bundesheers.
Bekannt geworden ist das Ansinnen der Bundeswehr durch den Blogger Markus Wilhelm. 1945 wurde das Land Tirol durch eine Schenkungsurkunde der US-Besatzungsmacht Eigentümer der Gebiete Walchen und Lizum. 1952 erhielt die damalige Gendarmerieschule Tirol die Genehmigung, dort die Schießausbildung durchzuführen. 1955 wurde das ehemalige „Deutsche Eigentum“ Wattener Lizum dem Bundesheer übergeben. (misp)