Drei Demonstranten bei Protesten in Bagdad getötet
Bei Protesten im Irak sind am Montag drei Demonstranten getötet worden. Wie Ärzte der Nachrichtenagentur AFP sagten, wurden sie bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften in der Hauptstadt Bagdad tödlich verletzt. Zwei Demonstranten seien erschossen und einer von einer Tränengasgranate am Hals getroffen worden. Mehr als 50 weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Im Irak hatten sich am Montag tausende Menschen zu neuen landesweiten Protesten versammelt, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen. In Bagdad versuchten Hunderte Menschen, Straßenblockaden zu errichten. Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, lieferten sie sich auf dem Tajaran-Platz in Bagdad gewaltsame Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften, die mit scharfer Munition und Tränengas gegen die Demonstranten vorgingen.
Die Demonstranten sind verärgert über die schleppenden Reformen und hatten der Regierung ein Ultimatum bis Montag gesetzt, um ihren Forderungen nachzukommen. Bereits am Sonntag hatten die Regierungsgegner in mehreren Städten Autoreifen in Brand gesetzt, um Straßen und Brücken zu blockieren. Auf dem Tajaran-Platz in Bagdad kam es zu Zusammenstößen.
Der Irak wird seit Oktober von einer beispiellosen Protestwelle erschüttert, an der sich Hunderttausende Menschen beteiligten. Rund 460 Menschen wurden seitdem getötet. Die Demonstranten werfen der Regierung und der gesamten irakischen Elite Korruption und Untätigkeit vor. Der Rücktritt von Ministerpräsident Abdel Adel Mahdi, der aber weiterhin geschäftsführend im Amt ist, konnte den Unmut nicht dämpfen. Die Demonstranten fordern ein neues Wahlgesetz und Neuwahlen, eine neue Regierung und die Bestrafung korrupter Beamter.