Trump lobt wirtschaftliche Entwicklung in seiner Amtszeit
US-Präsident Donald Trump hat bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos die wirtschaftliche Entwicklung der USA in seiner Amtszeit in den höchsten Tönen gelobt. „Amerika wächst und gedeiht, und ja: Amerika gewinnt wieder wie niemals zuvor“, sagte er am Dienstag zum Auftakt seiner Rede.
Im Vergleich zu der Vorgängerregierung mit geringem Wachstum und stagnierenden oder fallenden Löhnen sei die Entwicklung nun „spektakulär“. Für die Zukunft prognostizierte Trump „gewaltige“ Chancen für die US-Wirtschaft. „Die Zeit der Skepsis ist vorbei“, nun sei nicht die Zeit für Pessimismus, sondern für Optimismus, sagte der US-Präsident. Trump rief andere Länder dazu auf, sich ein Beispiel an den USA zu nehmen. Das „amerikanische Modell“ werde die größten Gewinne im 21. Jahrhundert erzeugen.
Die Beziehungen der USA zu China seien „niemals besser“ gewesen, beteuerte Trump. Die Verhandlungen mit China über die zweite Phase des Handelsabkommens würden schon sehr bald beginnen. Präsident Xi Jinping trete für die Interessen Chinas ein, er für jene der USA. „Ansonsten lieben wir uns“, sagt Trump.
Trump ging in seiner Rede außerdem auf Konfrontationskurs zur schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. „Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und ihre Vorhersagen der Apokalypse zurückweisen“, sagte Trump. Es gebe ja immer Schwarzseher, die sehen wollten, wie man scheitere. Es dürfe aber nicht zu viel Skepsis geben. Die USA hätten Wachstum, Kreativität und die Bereitschaft, jeder Herausforderung zu begegnen, so Trump.
Im Publikum saß auch Greta Thunberg. Die junge Schwedin hatte erst wenige Stunden zuvor bei ihrem ersten Auftritt beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum Politik und Wirtschaft Versagen beim Kampf gegen den Klimawandel vorgeworfen. Bisher sei „nichts getan“ worden, sagte sie. Der Klimaschutz sei durch die Proteste junger Menschen zu einem wichtigen Thema geworden, noch gebe es jedoch keinen Fortschritt.
US-Präsident Trump zählt zu den Hauptrednern der Konferenz. Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in den Schweizer Alpen stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen. In seiner Rede bekannte sich Trump auch zur Bewahrung der Natur und kündigt an, die USA würden der Initiative „Eine Billion Bäume“ des Weltwirtschaftsforums beitreten.
Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan forderte die Konzernchefs in Davos auf, in Klimafragen nicht vor Trump einzuknicken. Sie hoffe, dass die Manager „dieses Mal ein wenig tiefer in ihre Seele gucken und überlegen, was sie dort sagen“, sagte Morgan der dpa. „Die Konzernchefinnen und -chefs dort haben die Verantwortung, Klartext mit ihm zu reden.“ Sie müssten in eine aktive Rolle schlüpfen, „damit Menschen wie Trump verstehen, dass sie isoliert sind“.
Trump steht wegen des Amtsenthebungsverfahrens, das in Washington gegen ihn läuft, innenpolitisch unter großem Druck. Ungeachtet dessen sucht er knapp zehn Monate vor der US-Präsidentenwahl das globale Rampenlicht.