Erstochener Amtsleiter - Urteil im Mordprozess erwartet

Am Mittwoch wird am Landesgericht Feldkirch das Urteil im Mordprozess gegen den 35-jährigen Asylwerber Soner Ö. erwartet. Ö. hat im Februar 2019 den Sozialamtsleiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn erstochen. Er bekennt sich schuldig der absichtlichen schweren Körperverletzung mit Todesfolge, nicht aber des Mordes. Es habe sich um einen „Unfall“ gehandelt, sagte er vor Gericht.

Der zum Tatzeitpunkt alkoholisierte und unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln stehende Ö. ging mit einem Küchenmesser auf den 49-jährigen Sozialamtsleiter los. Zuvor und auch am Tattag war der 35-Jährige wegen noch nicht erfolgter Geldleistungen aus der Grundversorgung mehrmals vorstellig geworden. Ö. war Anfang 2019 illegal nach Österreich eingereist und hatte um Asyl angesucht.

Der erstochene Sozialamtsleiter hatte zehn Jahre zuvor - in anderer Funktion und nach der 15. Verurteilung Ö.s - ein Aufenthaltsverbot gegen den Mann erlassen, weshalb die Staatsanwaltschaft Rache als Motiv sieht. Wird die Tat als Mord bewertet, liegt der Strafrahmen bei zehn bis 20 Jahren oder lebenslanger Haft. Für absichtliche schwere Körperverletzung mit Todesfolge sind Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren vorgesehen.

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