Nacht-Skitourenlauf der Naturfreunde Schwaz: Elf Mal an einem Tag aufs Hecherhaus
Von Eva-Maria Fankhauser
Schwaz – „Das ist ja verrückt“, tuscheln die einen. Die anderen sagen: „Das schafft er doch nie.“ Doch der Schwazer Emmerich Seebacher ist von sich überzeugt. Er will mit seinem sportlichen Können etwas Gutes tun und beim heurigen Nacht-Skitourenlauf der Naturfreunde Schwaz etwas schaffen, was wohl noch keiner vor ihm hinbekommen hat: Er will anlässlich des 110-Jahr-Jubiläums der Naturfreunde und des 11. Nacht-Skitourenlaufs gleich elf Mal die Rennstrecke zum Hecherhaus bewältigen.
Zehn Stunden nonstop geht es für den Sportbegeisterten mit den Tourenski von der Liftstation Grafenast bis zum Hecherhaus hinauf. Anstatt 532 hm will Seebacher knapp 6000 hm im Aufstieg bewältigen. Doch damit nicht genug. Der 52-Jährige startet nicht oben am Grafenast, sondern vor seiner Haustür. „Ich möchte direkt von meinem Zuhause am Freundsberg losgehen – entweder mit den Ski oder sonst zu Fuß bis zur Piste“, sagt Seebacher.
Während alle anderen Teilnehmer des Nacht-Skitourenlaufs am 14. Februar um 19 Uhr starten, fällt für Seebacher der Startschuss um 5.45 Uhr. Ab 7 Uhr will er von Grafenast über die Piste hinauf. Bei jeder Ankunft am Hecherhaus erhält er ein Armband und die Sponsoren oder auch Zuschauer können fünf Euro für die geschaffte Runde spenden. Pro Aufstieg wolle er nicht länger als 40 Minunten benötigen.
Ein Kraftakt. Denn die Strecke hat es in sich und je nach Witterungsbedingungen kann es zu einem wahren Kampf für ihn werden. „Es ist eine extrem harte Geschichte und eine Kopfsache. Aber ich traue mir das zu“, sagt Seebacher. Er treibt täglich Sport. Für ihn ein Ausgleich zum Arbeitsalltag. Er ist gut vorbereitet: „Ich habe zwei Paar Ski dabei, doppelt Stöcke, bis zu zehn Felle, Kleidung zum Wechseln nach jedem Aufstieg usw.“ Zu essen gibt es an diesem Tag nur Müsliriegel und Flüssigkeiten.
Beim Startschuss zum Nacht-Skitourenlauf um 19 Uhr möchte er seine elfte Runde mit den anderen Teilnehmern gehen. „Ich will zeigen, dass jeder da mitmachen kann, ob allein oder im 4er-Team. Gewertet wird ja die Durchschnittszeit“, sagt Seebacher. Alle Spenden kommen einem Mitglied der Naturfreunde zugute, das einen Schicksalsschlag erlitten hat.