Umweltschützer in Norwegen erneut mit Klimaklage gescheitert
Greenpeace und weitere Umweltschützer sind in Norwegen erneut mit einer Klage gegen Ölbohrungen in der Arktis gescheitert. Die Berufungsklage gegen das Urteil der Vorinstanz werde abgewiesen, teilte das Berufungsgericht in Oslo am Donnerstag mit. Greenpeace kündigte umgehend an, das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof des skandinavischen Landes anfechten zu wollen.
Die Richter seien einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass der norwegische Staat mit der Erlaubnis neuer Ölbohrungen nicht gegen den als Umweltparagraf bekannten Paragrafen 112 der norwegischen Verfassung verstoßen habe, wurde mitgeteilt. Greenpeace, die norwegische Umweltschutzorganisation Natur & Jugend sowie zwei weitere Organisationen werfen dem Staat vor, mit der Zulassung von Ölbohrungen in der arktischen Barentssee das Klimaschutzabkommen von Paris verletzt zu haben. Außerdem hat Norwegen nach Ansicht der Umweltschützer mit dem Entschluss mit seinem Grundgesetz gebrochen, das den künftigen Generationen eine gesunde und sichere Umwelt garantiere. Norwegen hatte 2016 erstmals seit 20 Jahren neue Ölbohrungen gestattet - laut Greenpeace fast zeitgleich zur norwegischen Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens.
Eine Vorinstanz hatte die Bohrungen im Jänner 2018 für rechtens erklärt. Die Kläger waren daraufhin vor das Osloer Berufungsgericht gezogen. Greenpeace erhoffte sich, dass das Verfahren zu einem Präzedenzfall für künftige Klimaklagen werden könnte.