Anschober konkretisiert Pflegereform-Pläne
Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Donnerstag sein Drei-Punkte-Konzept für eine Pflegereform präzisiert. „Wir wollen ein umfassendes Modell, in dem wir viele Betroffene und Experten mit einbeziehen“, sagte er vor Pressevertretern in Eisenstadt. Die Pflege ist für Anschober die „ganz große Herausforderung“ im Sozialbereich.
„Bis 2070 sind 42 Prozent der Bevölkerung über 65“, verwies der Sozialminister auf eine Statistik Austria-Studie. Der erste Punkt des Plans sieht vor, in ganz Österreich die Situation der Mitarbeiter kennenzulernen, die bisher „ zu wenig einbezogen wurden“. „Wir müssen die handelnden Personen sehr ernst nehmen“, sagte Anschober. „Wir können viel voneinander lernen.“
Nach Ostern soll eine „Taskforce“ bis Herbst ein inhaltliches Programm erstellen. Abschließend sei eine „Zielsteuerungsgruppe“ geplant, die die neuen Ideen umsetzen und finanziell effizient gestalten soll.
„Wir wollen uns tabulos alles anschauen und auch best-practice-Modelle in Österreich finden, die wir anderswo ebenfalls umsetzen können“, kündigte der Sozialminister an. Wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Gemeinden baue dies auf kommunaler Ebene auf einer „konsensualen Vorgehensweise“. „Auf Landes- und Gemeindeebene gibt es bereits großes Interesse an der Zusammenarbeit“. Dies führe auch zu effizienteren, gebündelten Finanzflüssen.
Ein wichtiger Aspekt sei die Aufstockung des Pflegepersonals. Anschober verwies auf eine Ausbildung mit Maturaabschluss, die ab September für Personen ab 15 Jahren angeboten werde. Zudem sei es wichtig, pflegende Angehörige zu unterstützen.
Derzeit gehört der Pflegeberuf für den Sozialminister zu „einer der schwierigsten Berufe der Welt“, der attraktiver gemacht werden müsse: „Man muss die Wertschätzung und die Arbeitsverhältnisse verbessern“, forderte Anschober. Wie höhere Löhne für Pflegepersonal ermöglicht werden könnten, sei noch zu eruieren.