Arbeitsmarkt

Zwei Drittel der Tiroler fürchten die Pensionslücke

Viele haben vor, als Pensionist die Welt zu entdecken.
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Pensionisten vor morgen wollen laut Umfrage mehr reisen und sporteln. Auch Pflegekosten sind Thema.

Innsbruck –Knapp zwei Drittel von rund 100 befragten Tirolern glauben laut einer IMAS-Umfrage im Auftrag von s-Versicherung, Erste Bank und Sparkassen, dass die staatliche Pension nicht genügen wird, um den Lebensstandard im Alter halten zu können. Aktuell wenden die Menschen laut Tiroler-Sparkasse-Chef Hans Unterdorfer monatlich im Schnitt rund 120 Euro für die private Pensions- und Gesundheitsvorsorge auf.

Die Pensionisten von morgen werden nicht nur in Relation mehr – 2040 ist jeder vierte Tiroler älter als 65 – sondern auch anspruchsvoller. Sie wollen in der Pension mehr verreisen, Sport treiben und die Freizeit intensiv nutzen. Die künftige Pensionistengeneration wird auch sieben Jahre länger in Pension sein als noch in den 1970er-Jahren.

Generell stehe die Gesundheit im Alter bei den meisten Befragten (89 %) ganz oben auf der Wunschliste, dahinter folgt der Wunsch nach finanzieller Absicherung (79 %). Fast gleich vielen (rund 74 %) ist es auch sehr wichtig, im Alter jemanden zum Reden zu haben sowie nicht einsam zu sein.

Einen Schwerpunkt legte die Umfrage auch auf die Pflege. Versicherer gehen für das Jahr 2050 österreichweit von rund 750.000 pflegebedürftigen aus, derzeit seien es 466.000. 85 % der befragten Tiroler glauben, dass die Betreuung durch mobile Pflege zuhause an Bedeutung gewinnen wird, gefolgt von der 24-Stunden-Betreuung in den eigenen vier Wänden (69 %) sowie der Betreuung in Pflege- und Altenheimen (61 %). Nur 18 % glauben, dass die Pflege durch die Familie zunehmen wird. Rund drei Viertel (73 %) der Befragten sind der Ansicht, dass eine private Pflegeversicherung nötig ist, um später selbst über die Art der Pflege entscheiden zu können.

IMAS wollte von den Befragten auch wissen, wie hoch sie die Lücke zwischen künftigen Pflegekosten und den staatlichen Pflegeleistungen einschätzen. Mehr als ein Viertel gab keine Schätzung ab. Jeweils rund 20 % vermuten die Lücke zwischen 500 und 1000 Euro, zwischen 1000 und 1500 Euro bzw. zwischen 1500 und 2000 Euro im Monat. Der Rest schätzte die Lücke noch höher. Aus den Schätzungen errechnete IMAS eine durchschnittliche Lücke von 1566 Euro.

Bei der Altersvorsorge sei 62 % der Tiroler eine sichere Geldanlage am wichtigsten, schilderte TiSpa-Chef Unterdorfer. Nur 2 % wollen vor allem höchste Renditen. (mas)

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