Nissan Qashqai nimmt den Alltagsmarathon gelassen
Routiniert gemachtes Allrad-SUV mit Verwöhnaroma: Im TT-Dauertest spielt der Nissan Qashqai bislang all seine Trümpfe aus.
Von Reinhard Fellner
Innsbruck – Wie die Zeit vergeht: 2007 begründete der Qashqai das Segment kompakter SUV in heutiger Form, heute zählt die 2014 präsentierte zweite Generation bereits zu den ausgereiftesten Vertretern der Gattung. Nissan hat sich nicht auf dem Erfolg des Millionensellers ausgeruht, sondern ihn unaufhörlich aktualisiert: Sämtliche Motoren, Fahrwerksabstimmung, Multimedia-Einheit – alles neu und auf dem letzten Stand. Das nennt man mal konsequente Modellpflege.
Da wird auch ein Dauertest zur Standortbestimmung. Geschickt hat Nissan der TT die Vollfettstufe des Modells. Sie heißt „Tekna+“, mit Nappaledermobiliar und absoluter Vollausstattung, 150-PS-Diesel samt stufenloser Automatik sowie Allradantrieb. Ganz ehrlich: fast schon ein bisschen zu viel des Guten. Dies alles treibt nämlich den Preis auf nicht mehr sehr kompakte 46.386 Euro und ändert doch nicht allzu viel am Wesen des beliebten SUV.
Die Technik
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel
Hubraum: 1749 ccm
Drehmoment: 340 Nm bei 1750 U/min
Leistung: 110 kW/150 PS
L/B/H: 4394/2070/1630 mm
Gewicht: 1655/2110 kg
Kofferraumvolumen: 430–1598 l
Tankinhalt: 65 l
Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
0–100 km/h: 11,2 Sekunden
Verbrauch: 6,7 l/100 Kilometer
Kraftübertragung: Allradantrieb
Preis: (Tekna+ Xtronic) 46.386 Euro
CO2-Emission: 145 g/km
Glücklicherweise. Denn die Stärken des Qashqai liegen nicht im Ausreizen des Möglichen, sondern in seiner ungemeinen Ausgewogenheit, Bedienungsfreundlichkeit und Gesamtqualität. Innerhalb von knapp 20.000 Kilometern wächst einem der schicke Nissan so schon ans Herz.
Kompakte Ausmaße mit angenehmen Platzverhältnissen, die hohe Sitzposition und diese außerordentliche Leichtigkeit und Problemlosigkeit beim Fahren tun in fordernden Zeiten gut und beruhigen beim Fahren.
Ein feines Auto mit besten Alltagsqualitäten – und absolut klapperfrei verarbeitet. Gelungen ist auch die 2019 überarbeitete Multimedia-Einheit mit perfekter Smartphone-Koppelung und zielgenauem Navi.
Zum Schluss noch eine Ehrenrettung zum Thema Luxus: Der elektronisch gesteuerte Allradantrieb ist nicht nur im Winter ein Hit. Das System verteilt die Kraft in Sekundenbruchteilen an das jeweils gripstärkste Antriebsrad an der Vorder- oder Hinterachse. In der Einstellung „Lock“ wechselt es auf permanenten Allradantrieb und begeisterte im Ötztal gerade mit stoischer Stabilität auf Schneefahrbahn. Da wird der Alltagsheld schnell zum Zehnkämpfer. Wir freuen uns auf weitere Kilometer. Wenn’s ausstattungsmäßig ein bisschen weniger sein darf, dann warten beim Nissan-Händler etliche scharf kalkulierte Angebote.