Groß angelegter türkiser Wahlkampfabschluss in Eisenstadt
Die Türkisen haben ihren Wahlkampfabschluss am Samstag in Eisenstadt großspurig angelegt. Gemeinsam mit Kanzler und Bundesobmann Sebastian Kurz, der wie ein Popstar empfangen wurde, schwirrte eine türkise Schar in Kompaniegröße in die Eisenstädter Fußgängerzone. Angesichts des kalten Wetters kann es gut sein, dass die rund 250 Türkisen die in der Fuzo verfügbaren Wähler zahlenmäßig übertreffen.
„Es ist wirklich schön, auch wenn es ein bisschen kalt ist, Samstagvormittag bei euch im Burgenland zu sein“, bedankte sich Kurz für den begeisterten Empfang. „Bitte gehen Sie zur Wahl, entscheiden Sie mit und unterstützen Sie Thomas Steiner“, appellierte er an die Burgenländer, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und das Kreuzerl an der richtigen Stelle zu setzen. „Die ÖVP sollte mehr Verantwortung übernehmen.“
„Gehen wir es an, geben wir noch einmal Vollgas“, rief Spitzenkandidat Thomas Steiner den mit türkisen Jacken, Mützen und Schals ausgestatten Funktionären zu, selbst Babys und Kindern wurde die Parteifarbe angelegt. „Es ist schön, in ein türkises Meer zu schauen“, zeigte er sich ganz angetan von der Menge, die sich zu Beginn vor dem Landhaus aufgestellt hatte. „Es ist schön, wenn man als Spitzenkandidat spürt, wie viele Menschen hinter einem stehen“, ergänzte Kurz.
Steiner versprach den Wählern, mit ihrem „Vertrauen behutsam umzugehen“ und die Menschen und nicht die Parteiinteressen in den Vordergrund zu stellen. Es brauche mehr Türkis im Burgenland und „mehr bürgerliche Politik“.
Der Wahlkampfabschluss der Liste Burgenland (LBL) gestaltete sich Samstagvormittag im Eisenstädter Einkaufszentrum EZE ziemlich trist. Spitzenkandidat Manfred Kölly fand mit seiner Rede kaum Beachtung bei den wenigen Besuchern. Selbst „Stimmungsmusiker Karl aus Deutschkreutz“ vermochte keine Stimmung aufkommen zu lassen. „Überlegt euch das und gebt uns die Stimme“, tönte Kölly in den ziemlich leeren Hallen des Einkaufszentrums und zeigte sich zuversichtlich: „Ich glaube, dass wir gestärkt aus der Wahl herausgehen.“
Es sei wichtig, dass die LBL, die keine Partei sei, in den Landtag komme. „Denn die Menschen haben die Parteiwirtschaft satt.“ Und die FPÖ sei nur Steigbügelhalter für die SPÖ und mache überall mit, spitzte Kölly, der aus der FPÖ kommt, auf Stimmen von den Blauen. FPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz wisse gar nicht, was seine Aufgabe sei, denn Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) „lässt ihn im Eck sitzen und holt ihn nur raus, wenn er ihn für eine Abstimmung braucht“.