Kritik an Hofer nach Selfie mit Identitärem
FPÖ-Chef Norbert Hofer ist nach einem Selfie mit einem Mitglied der Identitären am Akademikerball mit Kritik konfrontiert. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch meinte am Samstag via Twitter: „Mit Identitären Selfies machen und zugleich mit ihnen nichts zu tun haben, geht nicht zusammen.“ Die Wiener FPÖ verlangte indessen den Rücktritt von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne).
„Dies zeigt einmal mehr Nähe und nicht die vielbehauptete Distanz“, so Deutsch in Richtung FPÖ weiter. Hofer hatte mit dem Salzburger Identitären-Chef Edwin Hintsteiner posiert, der das Foto dann auch auf Twitter veröffentlichte und mit den Worten „Ich finde den Akademiker-Ball so schön“ kommentierte.
Kritik an der am Akademikerball gehaltenen Rede Hofers kam auch von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. „Multikulti-Haimbuchner (der oberösterreichische FPÖ-Chef) und St. Georgs-Orden @norbertghofer sprechen von einer ‚Vertiefung ihrer Ideologie‘ - das ist wahrscheinlich die angestrebte endgültige Fusion der Hofer-FPÖ mit der ÖVP von @sebastiankurz“, ätzte Strache, der sich zuletzt einen Antritt für die Partei „Allianz für Österreich“ (DAÖ) bei der Wien-Wahl offen gelassen hatte.
Die Wiener FPÖ hat unterdessen am Samstag den Rücktritt von Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein nach ihrer Teilnahme an der Demonstration gegen den freiheitlichen Akademikerball in der Hofburg verlangt. „Die Grünen zeigen einmal mehr ihre Sympathien mit dem gewaltbereiten linksradikalen Mob“, so der Wiener FPÖ-Dominik Nepp. Er bezog sich auf einen Bericht der „Kronen Zeitung“, demzufolge sich Hebein in einer Gruppe befunden haben soll, die angeblich einen Stein warf. Für Nepp ist eine Vizebürgermeisterin, die „ihre Solidarität mit Gewalttätern“ zeige, in diesem Amt nicht tragbar.
Hebein betonte am Samstag, nicht an der Demonstration gegen den freiheitlichen Akademikerball teilgenommen zu haben. „Ich traf erst nach Ende der Abschlusskundgebung ein“, erklärte sie. Nach eigenen Angaben beobachtete sie entlang des Museumsquartiers einen unerwarteten Polizeieinsatz, bei dem eine Gruppe junger Menschen eingekesselt wurde. In ihrer Funktion als Vizebürgermeisterin habe sie sich beim Einsatzleiter erkundigt und zwischen den Beteiligten vermittelt. Die Amtshandlung sei nach 30 Minuten abgeschlossen gewesen. Sie lehne Gewalt „in jeglicher Form“ ab, betonte die Vizebürgermeisterin. Hebein will gegen jeden Versuch, sie „indirekt oder direkt damit in Verbindung zu bringen“, mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen.