In der Freizeit ÖVP-Nationalratsabgeordnete: Debatte im Roten Kreuz
Innsbruck – Im Jänner ist die Geschäftsführerin des Roten Kreuzes Innsbruck, Alexandra Tanda (VP), für Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (VP) in den Nationalrat nachgerückt. Sie kandidierte an dritter Stelle auf der ÖVP-Landesliste für die Nationalratswahl 2019. Bereits bei ihrer Kandidatur wurde im Roten Kreuz geprüft, ob die Ausübung ihres Mandats mit den Statuten des Vereins (Überparteilichkeit) zulässig ist. Zuletzt ging es um die zeitliche Vereinbarkeit von Tandas Geschäftsführertätigkeit mit ihrem politischen Engagement. Schließlich wird sie ihren Beruf nach wie vor Vollzeit ausüben.
Der Vorstand des Roten Kreuzes hat sich deshalb in einem Brief an die Mitarbeiter gewandt. Man habe sich im Vorstand wiederholt intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt, heißt es darin. „Wir sind zur Entscheidung gelangt, die kommenden Entwicklungen zu beobachten.“ Tanda werde ihre Aufgabe als Geschäftsführerin weiterhin mit vollem Einsatz ausüben und „das Nationalratsmandat ausschließlich in ihrer Freizeit wahrnehmen“, betont der Vorstand.
Gegenüber der TT bestätigt Obmann Rupert Stöckl diese Vorgehensweise, „weil die Aufgabenbewältigung einer Geschäftsführung am Ergebnis gemessen wird“. Die moderne Kommunikation erleichtere vieles. Natürlich würden die nächsten Monate erst zeigen, wie es funktioniert.
Tanda zeigt sich verwundert über die Diskussion. „Bisher habe ich auch alles unter einen Hut gebracht.“ Auf die Frage, ob sie ihr politisches Mandat tatsächlich als Freizeitjob ansieht, zumal man ja sehr oft in Wien sein müsse, nicht nur bei den Nationalratssitzungen, meinte sie: „Das ist vielleicht unglücklich formuliert, aber als Geschäftsführerin habe ich natürlich eine andere Zeiteinteilung. Die Ergebnisse müssen am Schluss passen.“ Und sie werde eben mit Freude auch an den Wochenenden ihre Aufgabe erledigen. (pn)