Zwei türkische Soldaten bei Luftangriff in Idlib getötet
Bei einem Luftangriff in der nordsyrischen Provinz Idlib sind zwei türkische Soldaten getötet worden. Fünf weitere wurden verletzt, wie das Verteidigungsministerium in Ankara am Donnerstag mitteilte. Das türkische Militär habe daraufhin Stellungen der syrischen Regierungstruppen beschossen sowie Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in Syrien.
In den vergangenen Wochen war die syrische Regierung mit russischer Unterstützung weiter in dem Gebiet vorgerückt. Die Türkei steht in dem Bürgerkrieg auf der Seite islamistischer Rebellen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wiederholt mit einem Militäreinsatz gedroht, sollte sich die syrische Regierung nicht zurückziehen. Erst am Mittwoch sagte er, ein türkische Militäroffensive stehe unmittelbar bevor.
Dominiert wird Idlib von der Al-Kaida-nahen Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS). Syrien und sein Verbündeter Russland argumentieren, sie bekämpften in der Region Terroristen. Allerdings kämpfen dort auch gemäßigtere Rebellen.
Zuletzt hatte es in dem Konflikt Anzeichen für eine Annäherung zwischen der Türkei und Russland gegeben. Beide Länder würden ihre bilateralen Gespräche in den kommenden Tagen intensivieren, sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Donnerstag dem Sender TRT. Ein Vertreter der türkischen Regierung erklärte, es werde die Möglichkeit gemeinsamer Patrouillen in der Region diskutiert.
Am Mittwoch hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan angesichts der von Russland unterstützten Offensive der syrischen Armee gegen die Rebellenhochburg Idlib erklärt, eine Gegenoffensive sei nur noch eine Frage der Zeit. Erdogan reagierte damit auf mehrtägige Gespräche zwischen Delegationen beider Länder in Moskau, bei denen keine Einigung auf die Umsetzung eines Waffenstillstands in der Provinz erzielt werden konnte.
Die Türkei unterstützt in dem seit fast zehn Jahren währenden Bürgerkrieg in Syrien einige Rebellengruppen, Russland indes steht hinter der Regierung von Präsident Bashar al-Assad. Nach UNO-Angaben sind knapp eine Million Menschen in der Region auf der Flucht. Die Türkei hat bereits 3,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Erdogan hat wiederholt betont, sein Land werde keine weiteren Schutzsuchenden aus Syrien ins Land lassen, die Kapazitäten seien erschöpft. Trotzdem forderte die UNO die türkische Regierung auf, mehr Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufzunehmen.