Podestpremiere für Ortlieb inmitten großen Schweizer Jubels

Inmitten des großen Schweizer Jubels hat auch eine Österreicherin kräftig mitgestrahlt: Nina Ortlieb wurde am Samstag in der Weltcup-Abfahrt in Crans Montana Dritte und landete erstmals in ihrer Karriere auf dem Podest. Die Vorarlbergerin hatte nur 0,05 Sekunden Rückstand auf Lara Gut-Behrami, die auch die zweite Abfahrt gewann, die zweitplatzierte Corinne Suter holte sich die Kristallkugel.

Nach der Trainingsbestzeit am Donnerstag hatte sich Ortlieb für die Abfahrt am Freitag zu viel Druck gemacht und nach fehlerhafter Fahrt mit großem Rückstand den sechsten Platz geholt. In dem engen Rennen am Samstag klappte es viel besser. „Ich habe meine Lehren aus gestern gezogen, da war ich zu fehleranfällig. Ich habe geschaut, dass ich die Konzentration halten kann. Es war mehr Lockerheit da.“

Die 23-Jährige freute sich über „den kleinen Push für den Endspurt“, wie sie im ORF-TV-Interview erzählte, es steht ja nur noch eine Abfahrt beim Finale in Cortina d‘Ampezzo auf dem Programm. „Ich freue mich total, dass es geklappt hat. Ich kann zufrieden und stolz auf meine Fahrt und Leistung sein.“

Gut-Behrami legte gleich einen Sieg zum insgesamt 26. Karriereerfolg nach, sie war auch die zuvor letzte Schweizerin, die in einer Saison zwei Abfahrten für sich entschieden hatte (2015/16). Und sie ist die einzige Athletin, die bisher mehr als ein Rennen dieser Disziplin in diesem Winter gewann.

Gemeinsam mit Suter bescherte sie dem Heimpublikum Festtagsstimmung. Suter ist die erste Abfahrts-Wertungssiegerin aus der Schweiz seit Chantal Bournissen 1991. „Ich bin einfach froh, dass die Heimrennen durch sind. Es war sehr speziell, sehr viel Rummel, ich habe letzte Nacht fast gar nicht geschlafen, deshalb bin ich umso glücklicher“, erklärte die 25-jährige Suter, der am Freitag 0,80 Sekunden auf die Landsfrau fehlten, am Samstag nur 0,02. Dritte wurde mit Ortlieb wie am Vortag (Stephanie Venier) eine ÖSV-Fahrerin.

Für die Österreicherinnen wurde es auch mannschaftlich ein gutes Ergebnis. Hinter Federica Brignone (4./ITA) und Ester Ledecka (5./CZE), die es nicht schafften, die Abfahrtswertung noch länger offenzuhalten, kam Venier auf Platz sechs (0,59), Nicole Schmidhofer wurde Siebente (0,62). Für Tamara Tippler wurde es ein zwölfter Rang, für Ramona Siebenhofer ein 18. Die genannten ÖSV-Damen sind für die letzte Abfahrt beim Weltcupfinale in Cortina qualifiziert, da sie unter den Top 25 der Disziplinwertung aufscheinen.

„Ich will zu viel am Start, fahre zu aggressiv los, da passiert der eine oder andere Fehler“, sagte Venier, die sich für Ortlieb freute. „Nina zeigt im Training so gute Leistungen, in den Rennen hat es noch nie richtig funktioniert. Ich freue mich mega für sie.“ Schmidhofer stellte fest, dass die vorgenommenen Veränderungen sehr gut für die Kurven seien, „aber im Flachen komme ich nicht weiter. Da fehlt der Speed“.

Am Sonntag steht eine Kombination aus Super-G und Slalom auf dem Programm. Brignone könnte sich vorzeitig den Disziplinsieg sichern. Im Gesamtweltcup führt weiterhin die derzeit fehlende Mikaela Shiffrin (USA).

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