Trump verspricht Indien Unterstützung gegen China
Die USA wollen die indischen Streitkräfte bei ihren Einsätzen im Indo-Pazik-Raum unterstützen, wo sich Indien mit Machtansprüchen Chinas konfrontiert sieht. Es gehe darum, die Freiheit im Indo-Pazifik „für unsere Kinder und viele Generationen danach“ zu sicher, erklärte US-Präsident Trump am Montag bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem indischen Premierminister Narendra Modi in Ahmedabat.
Die US-Regierung, die in Asien zahlreiche Militärstützpunkte unterhält, will die wachsende Macht des kommunistischen Chinas kontern. Dafür setzt Trump wie schon seine Vorgänger auf die Atommacht Indien - die mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern bevölkerungsreichste Demokratie der Welt.
Die USA freuten sich darauf, Indien die weltweit „besten und am meisten gefürchteten Waffen“ zur Verfügung zu stellen, sagte Trump bei seinem ersten Besuch in Indien. Die USA wollten Indien unter anderem Flugabwehrakten, Kampfflugzeuge und Drohnen verkaufen, sagte Trump. Ein Vertrag zum Erwerb neuester Kampfhubschrauber im Wert von drei Milliarden US-Dollar (2,78 Mrd. Euro) sei bereits ausgehandelt. Indien kauft bisher auch in Russland und europäischen Staaten schwere Waffen. Trump nannte China nicht explizit beim Namen, ließ aber mehrfach erkennen, wen er als Bedrohung im Indo-Pazifik sieht.
Trump überschlug sich bei seinem Auftritt in einem Cricket-Stadion vor rund 100.000 Menschen mit Lob für Indien. Das Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern sei ein „Wunder der Demokratie“, sagte er. In nur rund 70 Jahren seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien sei Indien „ein wirtschaftliches Schwergewicht und die größte Demokratie, die es je gab“ geworden.
Trump warb zum Auftakt seines zweitägigen Besuchs auch für den Abschluss eines Handelsabkommens mit Indien. Die Gespräche dazu befänden sich noch in einem frühen Stadium, sie könnten aber zu einem „fantastischen Handelsabkommen“ führen, sagte er beim gemeinsamen Auftritt mit Modi. Indien biete „unglaubliches Potenzial“, sagte Trump. Schon bald werde das Land die größte Mittelklasse der Welt haben, sagte Trump in einem Cricket-Stadion vor rund 100.000 Menschen.
Ursprünglich hatten beide Seiten gehofft, schon anlässlich Trumps zweitägigem Besuch in Indien zumindest ein begrenztes Handelsabkommen abschließen zu können. Bisher scheinen die Verhandlungen jedoch festgefahren. Modis Regierung hält an Handelsbarrieren fest und setzte zuletzt auf eine Erhöhung von Zöllen.
Die USA sehen im aufstrebenden Schwellenland Indien großes Potenzial. 2018 betrug das bilaterale Handelsvolumen der USA mit Indien nur rund 140 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Das entspricht etwa einem Zehntel der Waren und Dienstleistungen, die die USA mit der EU austauschen. Doch Indien ist ein spannender Wachstumsmarkt: Die jährliche Wirtschaftsleistung liegt der Weltbank zufolge pro Kopf bei 2000 US-Dollar, in den USA sind es 63.000 US-Dollar