Misstöne um Mahrers Sager am Opernball
Wien – „Wir gehen mit den Mitgliedsbetrieben nämlich sehr sparsam um.“ Dieser Satz bringt Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) nachhaltigen Ärger ein. Anlass für die Kritik ist jedoch nicht der Inhalt des Gesagten – sondern wo der flapsige Satz gefallen ist. Nämlich in der Opernball-Loge der Wirtschaftskammer, in der – eben sparsam – nur Mineralwasser getrunken wurde, wie in einem ORF-Beitrag zu sehen ist. Mahrers Logengast und Erste-Bank-Chef Andreas Treichl setzte nach und sagte zur ORF-Reporterin: „Wenn Sie große Champagnerflaschen sehen wollen, müssen Sie zur Industriellenvereinigungs- oder zur Arbeiterkammer-Loge gehen, aber nicht bei der Wirtschaftskammer, da gibt’s das nicht.“ Die Arbeiterkammer stellte bereits klar, dass sie keine Loge am Opernball zahlte.
Besonders verärgert reagierten die NEOS, die in Folge die „WKO-Zwangsbeiträge“ anprangern. „Es ist für uns NEOS – und für Selbstständige und Klein- und Mittelunternehmer, die sich jeden Tag abrackern, um über die Runden zu kommen, während ihnen die WKO weiter das mühsam erarbeitete Geld aus der Tasche zieht – tatsächlich schwer nachvollziehbar, was so lustig daran ist, wenn WKO-Funktionäre in einer 23.600-Euro-Loge am Opernball feiern“, ärgert sich NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn. „Mit uns würde es nie eine Opernball-Loge der Wirtschaftskammer geben“, erklärte Thomas Schaden, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) Niederösterreich. (TT)