Auto fährt in Rosenmontagsumzug in Hessen: Mehrere Verletzte

Im nordhessischen Volkmarsen ist ein Autofahrer offenbar vorsätzlich in eine Menschenmenge bei einem Rosenmontagszug gefahren. Es wurden zahlreiche Menschen verletzt, einige von ihnen schwer, wie die Polizei am Montag mitteilte. Der Fahrer des Wagens wurde festgenommen. Das hessische Innenministerium schloss nun auch einen Anschlag nicht aus. Unterdessen gab es eine zweite Festnahme.

Der Fahrer fuhr nach Angaben des Ministeriums nach ersten Erkenntnissen mit „hoher Geschwindigkeit“ in die Menschenmenge. „Aufgrund der Situation vor Ort kann ein Anschlag gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden“, erklärte das Ministerium. Der festgenommene Fahrer des Wagens war zunächst nicht vernehmungsfähig.

In Volkmarsen hat es unterdessen eine zweite Festnahme gegeben. Es sei noch nicht klar, ob der Festgenommene als Tatverdächtiger gelte oder ein Zeuge sei, hieß es.

Laut Polizei wurden „mehrere Dutzend“ Menschen bei dem Zwischenfall verletzt, einige von ihnen schwer. Unter den Verletzten waren auch Kinder. Ein Polizeisprecher sagte, es werde von einem „vorsätzlichen Tatgeschehen“ ausgegangen. Von einem Anschlag sprach die Polizei nicht. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft übernahm nach Angaben der Behörde die Ermittlungen.

Laut Hessischem Rundfunk (HR) berichtete ein Augenzeuge, das Auto sei etwa 30 Meter weit in die Menge gefahren, bis es zum Stehen gekommen sei. Der Fahrer habe noch Gas gegeben. Nach HR-Informationen sieht es nach den bisherigen Erkenntnissen nicht nach einer politischen oder extremistischen Tat aus. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 29 Jahre alten Deutschen aus der Region. Volkmarsen ist eine Kleinstadt mit knapp 7.000 Einwohnern nordwestlich von Kassel.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) zeigte sich erschüttert. „Ich bin schockiert über diese schlimme Tat“, erklärte Bouffier. Die Hintergründe der Tat seien bisher unklar. Er bitte darum, „nicht über mögliche Motive zu spekulieren“. Dies sei die Stunde der Ermittler, die mit Hochdruck an der Aufklärung der Gewalttat arbeiteten.

Aus Sicherheitsgründen sollten laut Landesinnenministerium am Montag keine weiteren Faschingsumzüge mehr stattfinden. Die Polizeipräsenz wurde hessenweit verstärkt.