Erfurter Hütte wird um Personalhaus erweitert
Die Bauarbeiten werden bei laufendem Hüttenbetrieb ab Frühjahr durchgeführt. Die Gemeinde Eben beschloss eine Sonderflächenwidmung.
Von Angela Dähling
Eben am Achensee –Sie thront auf 1834 Metern Seehöhe direkt neben der Bergstation der Rofan-Seilbahn und ist damit eine der wenigen Schutzhütten, die problemlos für jedermann erreichbar sind. Mit ein Grund, warum die Erfurter Hütte der DAV-Sektion Ettlingen – und das ist eine weitere Besonderheit – winters wie sommers geöffnet hat.
Im Frühjahr ist es für einige Zeit mit der Ruhe am Berg vorbei. Denn dann fahren die Baumaschinen auf. „Die Sektion Ettlingen wird südwestseitig ein Personalhaus bauen“, informiert Pächter Raimund Pranger auf Anfrage der TT. Das eingeschoßige Gebäude soll durch einem Laubengang mit der Erfurter Hütte verbunden werden. Die jetzigen Personalzimmer befinden sich in der Erfurter Hütte. „Sie sind aus den 1980er-Jahren und damit in die Jahre gekommen“, erläutert Pranger die Pläne. Die Infrastruktur der bestehenden Hütte werde durch Umbauten verbessert. Kühlräume werden etwa vom Keller ins Erdgeschoss verlegt, es gibt neue Schuh-, Trocken- und Lagerräume sowie die Vergrößerung des Barbereichs samt Abstellflächen.
Unlängst beschäftigte sich der Gemeinderat von Eben mit dem Bauvorhaben. Denn die Fläche (Parzelle 185/4), auf der neu gebaut werden soll, ist Freiland. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Umwidmung in eine „Sonderfläche für maximal 85 Gästebetten und maximal 15 Betten für das Personal und eine Betreiberwohnung“.
„Wir haben jetzt schon rund 83 Betten, etwa die Hälfte davon in Matratzenlagern“, sagt Pranger. Die Bauarbeiten sollen bei laufendem Hüttenbetrieb ab dem Frühjahr über die Bühne gehen. Raimund Pranger schätzt die Investitionskosten auf 500.000 bis 600.000 Euro. „Der Transport erfolgt über Helis und die Seilbahn, daher sind die Transportkosten recht hoch“, erklärt er. Der Hüttenanbau soll am 3. Oktober eingeweiht werden, das Personalhaus 2021.
Die Erfurter Hütte ist durch ihre Lage, Erreichbarkeit und Aussicht und aufgrund eines Seminarraums gern gebuchte Destination für Firmentagungen. Der Gemeinderat will durch die Sonderflächenwidmung die bauliche Adaption für die für Eben wichtige touristische Destination zulassen und gleichzeitig deren Entwicklung mittels Festlegung der maximalen Bettenzahl steuern. Die Planänderung liege im öffentlichen Interesse und sei konform mit dem örtlichen Raumordnungskonzept sowie dem Tiroler Seilbahnprogramm, heißt es seitens der Gemeinde. Positive Stellungnahmen der WLV und naturkundefachlichen Sachverständigen lägen ebenfalls vor.