Offenbar erster Coronavirus-Fall Südamerikas in Brasilien

In Brasilien ist am Dienstag vermutlich der erste Coronavirus-Fall registriert worden, wie das Gesundheitsministerium des Landes auf Twitter mitteilte. Es könnte sich dabei auch um den ersten Fall in Südamerika überhaupt handeln. Einem Medienberichte zufolge geht es um einen 61-Jährigen, der nach einer Italien-Reise nach Brasilien zurückgekehrt war. Indes meldete Frankreich ein zweites Todesopfer.

In der offiziellen Mitteilung des brasilianischen Gesundheitsministeriums hieß es, man untersuche zusammen mit den städtischen und bundesstaatlichen Gesundheitsbehörden einen Fall in Sao Paulo. Diesen soll nach einem Bericht des Portals G1 das Albert-Einstein-Krankenhaus festgestellt haben. Demnach habe ein 61-jähriger Mann, der zwischen dem 9. und 21. Februar nach Norditalien gereist war, die Symptome der Krankheit wie Husten gezeigt haben. Er sei nun zu Hause isoliert. Im Institut Adolfo Lutz, so etwas wie dem akkreditierten Labor des Gesundheitsministeriums, soll noch zweiter Test gemacht werden.

In Frankreich gibt es inzwischen ein zweites Todesopfer durch das Coronavirus: Ein 60-jähriger Franzose starb in der Nacht auf Mittwoch in Paris, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Bereits Mitte Februar war ein 80-jähriger Tourist aus China in einem Pariser Krankenhaus den Folgen der Viruserkrankung erlegen. Bei ihm handelte es sich um den ersten Todesfall in Europa.

Der nun gestorbene Mann sei „in einem äußerst schlechten Zustand“ in die Pariser Klinik La Pitie-Salpetriere eingeliefert und positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums. Das Ministerium bestätigte zwei neue Infektionsfälle in Frankreich. Damit gibt es in dem Land derzeit vier Coronavirus-Fälle. Elf zuvor Infizierte sind bereits wieder gesund.

Unterdessen wurde ein zweiter Fall in Kroatien bestätigt. Es handelt sich um den Bruder des Patienten, der am Dienstag als erster Erkrankter bestätigt wurde. Bei seine Freundin, mit der er zusammen in Mailand ein Fußballspiel besucht hatte, verlief der Test negativ. Die Frau bleibt aber vorerst in Quarantäne, bis ein zweites Testergebnis vorliegt. Das Paar war mit einem Bus aus Mailand nach Hause gereist. Mit den anderen Passagieren wurde bereits Kontakt aufgenommen.

In Deutschland wurden am Dienstagabend zwei neue Coronavirus-Erkrankungen publik. Erstmals sind auch Patienten in den Bundesländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nachweislich daran erkrankt. Der Betroffene in Nordrhein-Westfalen befindet sich in einem kritischen Zustand, wie das Landes-Gesundheitsministerium mitteilte.

Südkorea verzeichnet die meisten Virusfälle in Asien außerhalb Chinas. Angesichts der raschen Ausbreitung untersuchen die Behörden des Landes mehr als 200.000 Mitglieder einer christlichen Sekte, von der der Ausbruch seinen Ausgang genommen hatte. Die Religionsgemeinschaft Shincheonji Church of Jesus habe den Behörden eine Liste ihrer rund 212.00 Mitglieder übergeben, teilte die Regierung in Seoul am Mittwoch mit. Am Mittwoch meldeten die Behörden 284 neue Fälle, die Gesamtzahl stieg damit auf 1.261, zwölf Menschen starben.

China vermeldete unterdessen einen weiteren Anstieg bei Todesopfern und Infizierten durch die Lungenkrankheit Covid-19. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Mittwoch mitteilte, kamen weitere 52 Menschen durch das neuartige Coronavirus ums Leben. Die Gesamtzahl der Opfer in China stieg damit auf 2.715. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen kletterte um 406 auf über 78.000.

Sämtliche neuen Todesfälle und fast alle neuen Infektionen in der Volksrepublik wurden aus der besonders betroffenen Provinz Hubei gemeldet, wo das Virus in der Millionenmetropole Wuhan ursprünglich ausgebrochen war. Auf den Rest des Landes entfielen nur noch fünf neue Infektionen.