Coronavirus-Verdacht nach Tod von Urlauberin in Kärnten

Eine 56-jährige Italienerin ist in der Nacht auf Mittwoch in einer Apartmentanlage in Bad Kleinkirchheim in Kärnten (Bezirk Spittal an der Drau) gestorben. Der Notarzt hat eine Infektion mit dem Coronavirus bei der Toten nicht ausgeschlossen, berichtete der Landespressedienst. In Wien gab es unterdessen einen Verdachtsfall in einem Gymnasium in der Josefstadt.

Bei der Toten aus Friaul wurde ein Abstrich gemacht, weitere Untersuchungen wurden angeordnet. Die Apartmentanlage wurde gesperrt, die Bewohner durften das Gebäude vorerst nicht verlassen. Sie werden ebenfalls untersucht. Die Behörden, auch die italienischen, versuchten nun herauszufinden, mit wem die 56-Jährige vor ihrem Tod Kontakt hatte.

Das Testergebnis des Verdachtsfall soll im Laufe des Tages vorliegen. Wie Gerd Kurath vom Landespressedienst auf APA-Anfrage sagte, kam die verstorbene Urlauberin aus dem Raum Udine. Sie war seit Freitag in Kärnten. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) appelliert an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren. „Es werden alle notwendigen Vorkehrungen und Maßnahmen gesetzt.“

Zudem ist am Mittwoch im Gymnasium Albertgasse in Wien-Josefstadt ein Coronavirus-Verdachtsfall bekannt geworden. Eine Lehrerin hat sich bei einem Aufenthalt in Norditalien möglicherweise mit dem Virus infiziert. Derzeit wird der Fall abgeklärt, entgegen erster Meldungen wurde die Lehranstalt zunächst nicht evakuiert.

Laut Polizei stehe es den Eltern aber frei, ihre Kinder früher aus der Schule abzuholen. Der Unterricht sollte zunächst bis 12.00 Uhr fortgesetzt werden. Auch das Bildungsministerium bestätigte auf APA-Anfrage, dass die Schule vorerst nicht geschlossen wird.

Unterdessen befindet sich das Pärchen aus Italien, das in Tirol positiv auf das Coronavirus getestet worden war, in der Innsbrucker Klinik weiter in einem guten Zustand. „Sie sind beide nach wie vor fieberfrei und stabil“, sagte eine Kliniksprecherin der APA. Die Entscheidung über eine Entlassung aus dem Krankenhaus noch in dieser Woche soll am Freitag fallen.

Zuvor würden am Freitag noch einmal letzte Testuntersuchungen durchgeführt. Derzeit werden die beiden 24-Jährigen laufend überwacht, hieß es. Von den zwölf in Quarantäne befindlichen Kontaktpersonen, die ebenfalls einen guten Gesundheitszustand aufweisen sollen, befinde sich indes niemand in der Klinik, so die Sprecherin.

In dem Hotel, in dem die infizierte Italienerin arbeitet, sind insgesamt 62 Personen getestet worden. Neun davon wurden unter Quarantäne gestellt, teilte das Land am Mittwoch auf APA-Anfrage mit. Auch aus dem engen sozialen Umfeld der Erkrankten mussten drei Personen in Quarantäne.

Alle 62 Getesteten wiesen einen guten Gesundheitszustand auf, hieß es. Jene neun, die unter Quarantäne gestellt wurden, hatten einen engen Kontakt zu der erkrankten Italienerin. „Für die zwölf Personen wurde eine Isolierung angeordnet, die zwei Wochen andauern muss und polizeilich überwacht wird. Zudem müssen die Personen für diesen Zeitraum laufend ihren Gesundheitszustand überprüfen“, erklären Landeshauptmann Günther Platter und Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP). Alle Personen seien von den Behörden umfassend über das weitere Prozedere informiert worden.

(S E R V I C E - Die Coronavirus-Hotline der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) steht unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 555 621 sieben Tage in der Woche von 0-24 Uhr zur Verfügung.)

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