Kuba umgeht US-Sanktionen - Ganzen Tanker für Benzin gekauft

Um trotz Sanktionen an Kraftstoff zu kommen, hat Kuba nach eigenen Angaben einen ganzen Tanker kaufen müssen. Der Eigner eines Schiffes, das Benzin nach Kuba transportierte, habe sich aus Angst vor US-Sanktionen nicht getraut, an der Küste der sozialistischen Karibikinsel anzudocken, erzählte der kubanische Transportminister Eduardo Rodriguez am Mittwoch im Staatsfernsehen.

„Wir mussten das Schiff kaufen - mit Geld aus den geringen finanziellen Mitteln des Landes - um an den Kraftstoff zu kommen“, sagte er. Zur Herkunft des Tankers machte Rodriguez keine Angaben.

Im vergangenen Jahr war es auf Kuba zu Kraftstoffengpässen gekommen, die unter anderem zur Folge hatten, dass in der Landwirtschaft wieder Zugtiere zum Einsatz kamen. Staatschef Miguel Diaz-Canel machte für die Engpässe verschärfte Sanktionen der US-Regierung von Präsident Donald Trump verantwortlich.

Unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama war das von den USA 1962 verhängte komplette Handelsembargo gelockert worden. Trump hatte diese Lockerungen teilweise wieder rückgängig gemacht. Begründet wird dies mit der „Unterdrückung der Menschen Kubas“ und der Unterstützung des kommunistischen Kuba für Venezuelas umstrittenen, linken Präsidenten Nicolas Maduro. Die schwere Krise in dem südamerikanischen Land hat auch Kuba getroffen. Der Inselstaat erhält von Venezuela Öl im Austausch für die Dienste entsandter Ärzte und verkauft dieses, um sich Devisen zu beschaffen. Die Öllieferungen gingen aber stark zurück.

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