Syrische Regierungstruppen nahmen Teil von Idlib ein
Syrische Regierungstruppen haben Beobachtern zufolge einen Teil der Rebellenprovinz Idlib unter ihre Kontrolle gebracht. Die von Russland unterstützten Truppen hätten in den vergangenen Tagen etwa 60 Ortschaften im Süden Idlibs und der Nachbar-Provinz Hama eingenommen. Dabei sind zwei türkische Soldaten getötet worden. Seit Monatsbeginn wurden in Idlib 19 türkische Soldaten getötet.
Die Regierungsgegner eroberten ihrerseits mit türkischer Unterstützung einen strategisch wichtigen Ort zurück. Oppositionelle Milizen hätten die Stadt Sarakib in der Provinz Idlib unter Kontrolle gebracht, meldete die Beobachtungsstelle. Die oppositionelle Syrische Nationalarmee bestätigte die Angaben. Demnach unterbrachen die Rebellen auch zwei wichtige Schnellstraßen, darunter die Verbindung zwischen der Hauptstadt Damaskus und Aleppo. Seit Monatsbeginn wurden in Idlib 19 türkische Soldaten getötet.
Russische Militärkreise dementierten die Einnahme der Stadt. Alle Angriffe seien von den syrischen Truppen abgefangen worden, hieß es der russischen Staatsagentur Tass zufolge. Die Stadt sei weiter unter Kontrolle der syrischen Regierung.
Die Truppen von Syriens Machthaber Bashar al-Assad hatten Sarakib und die zentrale Verkehrsachse zwischen Damaskus und Aleppo Anfang des Monats vollständig eingenommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte jedoch einen Rückzug der Regierungsanhänger und drohte mit einem Militäreinsatz, sollte das nicht bis Ende Februar geschehen. Die Türkei unterstützt in dem Konflikt die Rebellen und hat in der Region um die Stadt Idlib mehrere Beobachtungsposten.
Dominiert wird das Gebiet von der Al-Kaida-nahen Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS). Dort kämpfen aber auch moderatere Gruppen. Assads Truppen werden von der russischen Luftwaffe sowie von pro-iranischen Milizen unterstützt. Nach UN-Angaben sind seit Anfang Dezember fast 950.000 Menschen vor der Gewalt und den heranrückenden Assad-Truppen geflohen. Helfer beklagten eine katastrophale humanitäre Lage.