Kein Bedarf: Serfaus legt 5G-Netzausbau vorerst auf Eis
Die Gemeinde sieht derzeit keinen Bedarf, weil LWL-Netz flächendeckend installiert ist. Mobilfunkbetreiber stellen Seriosität der Landecker 5G-kritischen Initiative in Frage.
Serfaus, Landeck – „Wegen der aktuellen Diskussion rund um das 5G-Netz haben wir den geplanten Ausbau in unserem Dorf zurückgestellt“, erklärte Bürgermeister Paul Greiter im TT-Gespräch am Donnerstag. Die Tourismusgemeinde habe ein LWL-Netz (Lichtwellenleiter- bzw. Glasfasernetz) flächendeckend installiert – „auch in den Weilern“, hob Greiter hervor. Daher sehe man für eine Aufrüstung des Mobilfunknetzes auf 5G-Standard „vorerst keinen Bedarf“.
Wir berichtet, macht eine Landecker 5G-kritische Initiative auf mögliche gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier aufmerksam. Die Strahlenbelastung beim neuen Mobilfunknetz soll diverse Krankheiten auslösen oder zumindest begünstigen.
Das Forum Mobilkommunikation – mit den Netzbetreibern Österreichs und der Mobilfunkindustrie im Boot – bezweifelt, dass sich die Landecker Initiative mit „wissenschaftlich fundierter Information“ bezüglich 5G beschäftigt hat. Laut Forum-Sprecher Gregor Wagner muss sich die Initiative auch die Frage gefallen lassen, ob sie dort recherchiert hat, „wo man sich mit Mythen, Fake Facts und Horrorszenarien gegenseitig bestätigt“. 5G sei nichts anderes als ein neues Übertragungsprotokoll. „Es ist die Sprache, mit der Daten digital übertragen werden. Die Technologie ist und bleibt Funk, also nichts Neues.“ Der Nutzen von 5G liege für jeden Österreicher auf der Hand. „Jährlich steigt der Datenverbrauch um bis zu 105 Prozent. Das bisherige LTE-Netz stößt in absehbarer Zeit an seine Kapazitätsgrenze.“ Neue Mobilfunkmasten würden nicht mehr aufgestellt, die würden nur umgebaut. „Zur über 100 Jahre alten Funktechnologie gibt es 25.000 Studien“, zeigt Wagner auf. Keine einzige Studie komme jedoch zum Ergebnis, dass es einen Zusammenhang von angewandter Funktechnologie und Erkrankungen gibt. (hwe)