Erster bestätigter Coronavirus-Fall in Wien
In Wien gibt es einen ersten bestätigten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Das gab das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) der APA bekannt. Betroffen sei ein 72-jähriger Mann. Er befindet sich in der Isolierabteilung des Krankenhauses Rudolfstiftung in der Landstraße. Nähere Details zu dem Fall wurden vorerst nicht genannt.
Die Behörden wollen unterdessen die Bevölkerung in Sachen Coronavirus noch stärker über Eigenschutz aufklären sowie über die Vorgangsweise bei Verdachtsfällen informieren. Das kündigte der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Lang, an. Brigitte Zarfl, Ex-Gesundheitsministerin und Spitzenbeamtin des Gesundheitsressorts, verwies auf die stabile Lage in Österreich.
„Unser gemeinsames Ziel ist, die weitere Ausbreitung des Virus und einen Ausbruch von Erkrankungen in Österreich zu verhindern“, betonte Zarfl. Dazu gebe es eine gute Struktur und die Behörden könnten auf Erfahrungswerte zurückgreifen.
Der Generaldirektor bilanzierte die bisherigen Maßnahmen, etwa die Einrichtung und - nach den Tiroler Fällen - Verstärkung der Hotlines von AGES und Innenministerium. Derzeit gingen dort mehrere hundert Anrufe pro Tag ein. Zudem gebe es einen „Second Level Support“ für intensivere medizinische Lagen.
Die beiden vergangenen Tage hätten aber auch gezeigt, dass die Information der Bevölkerung jetzt „wesentlich dynamischer und zeitnaher“ werden müsse, das sei auch der Auftrag der Bundesregierung. Lang kündigte Kampagnen an mit einerseits grundsätzlichen Informationen zum Virus, andererseits um die Menschen vorzubereiten, „was einen erwartet, wenn der Arzt einen möglichen Verdachtsfall diagnostiziert“.
Zarfl erklärte, dass in Wien ein Labor der AGES 24 Stunden Tests durchführen kann. Binnen vier Stunden gebe es die Ergebnisse. Laut Lang gibt es in allen Bundesländern Labore, „wir haben auch die Abläufe so weit gekürzt, dass die Wege nicht lange sind“. Zarfl sah die Gesundheitseinrichtungen jedenfalls gut gerüstet. „Es gibt Szenarien, wie wir erforderliche Kapazitäten bereitstellen können“, betonte sie.
(S E R V I C E - Die Coronavirus-Hotline der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) steht unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 555 621 sieben Tage in der Woche von 0-24 Uhr zur Verfügung.)