240 Ersatzparkplätze als Vorbote zum Parkhausbau in Jenbach
Am Toleranzareal entstehen temporäre Stellflächen, während am Jenbacher Bahnhof das Parkhaus gebaut wird. Der Kreisverkehr soll breiter werden.
Von Angela Dähling
Jenbach – Im nördlichen Bereich des Toleranzareals sind die Bagger aufgefahren. Diese Nachricht verbreitete sich in Jenbach in Windeseile verbunden mit der Frage, ob hier jetzt Wohnungen gebaut werden. Mitnichten. „Es entstehen 240 temporäre Ersatz-Pendlerparkplätze“, informiert Bauherr und Grundbesitzer Joschi Entner, der mit seiner Familie die Parkplätze an die ÖBB verpachtet. Die Beleuchtung der Stellflächen und eines Fußwegs zum Bahnhof übernimmt die Gemeinde, die Schneeräumung obliegt wie bisher den ÖBB.
Die 240 Ersatzparkplätze sollen bis zum im April geplanten Baustart des Parkhauses am Jenbacher Bahnhof für die Pendler zur Verfügung stehen. Denn dann fallen am Bahnhof aufgrund der Bautätigkeit zwischen 200 und 220 Parkplätze weg. „Die Bahnhofstraße wird für den Pendlerverkehr gesperrt, wobei das Abholen von Bahnkunden noch möglich sein wird“, ergänzt der Jenbacher Bauamtsleiter Christian Wirtenberger. Die Zufahrt zu den Ersatzparkplätzen, die nach Fertigstellung des Parkhauses (geplante Bauzeit ca. 18 Monate) wieder rückgebaut werden müssen, erfolgt über den Rotholzer Weg – und damit über den Kreisverkehr zwischen Shell und Innio.
„Im Schnitt passieren täglich 24.000 Fahrzeuge den Kreisverkehr, der mit 24 Metern Durchmesser zu eng ist. Deshalb haben wir dauernd Stau“, sagt Wirtenberger. Eine Verbreiterung auf 35 Meter (mit Gehsteigen 38 m) sei geplant. Zur Realisierung sei ein Grundtausch von 85 m² mit der Innio vorgesehen. Auch auf der gegenüberliegenden Seite wird Grund gebraucht, da der Kreisverkehr samt Straße Richtung Nordosten und damit Richtung Tankstelle und Ortszentrum rücken soll. „Das benötigte Grundstück gehört auch der Familie Entner, die positiv zu unseren Plänen steht“, sagt der Bauamtsleiter. Der Grund ist allerdings an die Shell verpachtet. „Laut der Shell liegen dort unterirdische Tanks. Deren Pläne dazu stimmen aber mit meinen Vermessungen der Einstiegsschächte vor Ort nicht überein“, erklärt Wirtenberger, warum weitere Gespräche nötig seien. Den Wunsch vieler Bürger nach einer breiteren Brücke über die Autobahn teilt auch Wirtenberger. „Ich denke, die Brücke hat ihre Lebensdauer fast erreicht. Das haben wir der Landesstraßenverwaltung zweimal mitgeteilt, aber keine Antwort erhalten“, sagt er.
Ergebnislos blieb auch das Angebot von Joschi Entner, der das Pendlerparkplatz-Problem am Bahnhof längst entschärfen wollte. „Wir haben Grund für mehrere hundert Parkplätze. Konkret habe ich mit den ÖBB über 70 Parkplätze gesprochen, die innerhalb von zwei Wochen fertig gewesen wären. Aber offenbar war das Interesse nicht groß“, blickt Entner zurück. ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair rechtfertigt das mit den Worten: „Wir können dafür nicht einfach ohne Budgetierung Geld nehmen, es braucht auch das Commitment von Land und Gemeinden. Zudem war das Parkhausprojekt da schon am Entstehen.“