Mehr als 300 neue Coronavirus-Infizierte in China
In China ist die Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 und mit dem Coronavirus Infizierten weiter gestiegen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Freitag mitteilte, kamen landesweit 327 nachgewiesene Covid-19-Erkrankungen hinzu, womit die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf dem Festland bei fast 79.000 liegt. Der Vorsitzende des Weltärztebundes warnte indes vor Panik.
Die Zahl der Toten kletterte in China um 44 Opfer auf 2.788. Mit 318 Infektionen und 41 Todesopfern kamen erneut die meisten Fälle aus der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Millionenmetropole Wuhan ausgebrochen war.
Auch in Südkorea ist die Zahl der Infektionsfälle angewachsen. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Freitag 256 neue Fälle. Damit steckten sich bisher nachweislich 2.022 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus an. Es wurden 13 Todesfälle mit dem Virus in Verbindung gebracht. Die Mehrzahl der neuen Fälle konzentriert sich weiter auf die südöstliche Millionen-Stadt Daegu und die umliegende Region. Seitdem die Regierung am vergangenen Sonntag die höchste Warnstufe für Infektionskrankheiten ausgerufen hatte, versuchen die Behörden vor allem, die Ausbreitung in Daegu einzugrenzen.
Japan wird nach den Worten von Ministerpräsident Shinzo Abe alle nötigen Schritte einleiten, um wirtschaftliche Folgen durch den Ausbruch des Coronavirus abzufangen. Die Regierung habe noch genügend Reserven, die sie anzapfen könne, sagte Abe am Freitag im Parlament. Er sah es jedoch nicht als nötig an, unmittelbar ein Hilfspaket zusammenzustellen. Sollte sich das Virus weiter ausbreiten, könnte das massive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. „Deswegen beobachten wir die Entwicklung sorgfältig.“ Wenn sich die Lage ändere, würden entsprechende Schritte eingeleitet.
Das Coronavirus hat nach Nordafrika nun auch die Region südlich der Sahara erfasst: Die nigerianischen Gesundheitsbehörden bestätigten am frühen Freitagmorgen den ersten Fall der Lungenkrankheit Covid-19. Bei dem Infizierten handle es sich um einen Italiener, der in Nigeria arbeite und aus Mailand in die Wirtschaftsmetropole Lagos zurückgekehrt sei, erklärte Gesundheitsminister Osagie Ehanire.
Unterdessen wurden erste Coronavirus-Fälle in zwei weiteren europäischen Ländern bestätigt: In Litauen wurde eine Frau positiv getestet, die diese Woche von einem Besuch in der norditalienischen Stadt Verona heimgekehrt war. Das teilte die Regierung des baltischen Landes mit. Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete unter Berufung auf das weißrussische Gesundheitsministerium von einem ersten Fall im Nachbarland Belarus.
Das neuartige Coronavirus verbreitet sich auch in Deutschland weiter. Erstmals ist in Hamburg ein Patient nachweislich erkrankt. Es handle sich um einen Mitarbeiter der Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, teilte die Klinik am Donnerstagabend mit. Auch in Hessen wurde ein erster Fall des neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Betroffen sei eine Person im Lahn-Dill-Kreis, teilte der Landkreis am Donnerstagabend mit. Damit stieg die Zahl der aktuellen Infektionen in Deutschland auf 32.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet frühestens nächstes Jahr mit einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus - warnt aber vor Panik. „In ein paar Jahren werden wir mit einer weiteren grippeartigen Erkrankung leben, die Covid-19 heißt und gegen die wir impfen können. Jetzt gilt es den Übergang zu managen“, sagte Montgomery der „Passauer Neuen Presse“. Die Technik der Impfstoff-Gewinnung und -Zulassung dauere mindestens ein Jahr. „In einem günstigen Fall haben wir nächstes Jahr einen Impfstoff.“