Arbeitgeber unbeeindruckt von Streiks in Sozialwirtschaft

Die Arbeitgeber in der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) haben sich am Freitag nach den zweitägigen Streiks der Beschäftigten nicht beeindruckt vom Ausmaß der Kampfmaßnahmen gezeigt. „Ich habe nicht den Eindruck von einer großen Mobilisierung“, sagte SWÖ-Verhandlungsführer Walter Marschitz. Die bei der Streikdemo gegen ihn geäußerten Unterstellungen nannte er eine „Sauerei“.

Marschitz habe Rückmeldungen aus den Betrieben erhalten, denen zufolge die aktuellen Demos im Rahmen der Demos der vergangenen Jahre geblieben seien, erklärte er nüchtern. Die Streiks seien „in erwartbarem Maß“ gewesen, sagte er, hatte aber Verständnis dafür, dass auch die Angst um den Coronavirus nicht förderlich für die Massenversammlung bei der gestrigen Streikdemo gewesen sein dürfte.

Die im Rahmen des Protestmarsches geäußerten Unterstellungen, er habe nie gearbeitet, sondern sei immer nur Chef gewesen, bezeichnete Marschitz am Freitag als „Sauerei“. Als Reaktion habe er mit dem Verhandlungsteam der Arbeitnehmervertreter Kontakt aufgenommen und sich versichern lassen, dass diese Meinung unter ihnen nicht vertreten werde. „Da gibt‘s halt einige Scharfmacher“, sagte Marschitz. Sicher ärgere er sich über solche Behauptungen, aber er wisse das auch einzuordnen, betonte er.

Eine Änderung der Position würden die dieswöchigen Streiks jedenfalls nicht induzieren, so der Arbeitgeber-Verhandler. „Ich habe Bilder, in welche Richtung es gehen könnte“, kündigte Marschitz für die bevorstehende siebente Verhandlungsrunde am Montag an. Konkreter wollte er nicht werden. Jede Verhandlerseite versuche schließlich, die eigene Position intern zu beraten und nicht über die Medien zu besprechen. Allerdings wolle er endlich eine Lösung für die Mitarbeiter schaffen und die öffentliche Diskussion zu einem guten Ende bringen, teilte er im Gespräch mit der APA mit.

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