Weltweit etwa 60 Länder vom Coronavirus betroffen

Etwa 60 Länder sind weltweit vom Coronavirus betroffen. Das waren am Sonntag nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO rund zehn mehr als am Vortag. In China, dem Ursprungsland des Erregers, starben binnen eines Tages weitere 35 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19, am Vortag waren es 47. Darüber hinaus wurden 573 neue Erkrankungen gemeldet.

Damit sind in China bisher 2.870 Menschen dem neuartigen Coronavirus zum Opfer gefallen. Die Gesamtzahl der Infektionen auf dem chinesischen Festland lag bei fast 80.000, von denen jedoch laut offizieller Angaben etwa die Hälfte bereits geheilt wurde.

Südkorea hat angesichts der rasanten Ausbreitung des Virus die höchste Alarmstufe ausgerufen. Die Regierung werde alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um die Epidemie einzudämmen, teilte Präsident Moon Jae In am Sonntag mit. Es seien allein am Sonntag mehr als 580 Neuinfektionen registriert worden, gaben die südkoreanischen Gesundheitsbehörden bekannt. Damit haben sich in Südkorea insgesamt mehr als 3.700 Menschen mit dem Virus angesteckt. Das sind weltweit mit Abstand die meisten Fälle außerhalb Chinas. Die Zahl der Infektionen dürfte sich noch weiter erhöhen, da die Behörden mehr als 260.000 Menschen untersuchen wollen, die in Verbindung zu einer christlichen Sekte stehen, bei der die ersten Fälle in Südkorea aufgetreten waren.

Im Iran stieg die Zahl der Todesfälle innerhalb von 24 Stunden von 43 auf 54. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der nachgewiesenen Infektionen um 385 zu. Sie liegt derzeit insgesamt bei 978. 175 Coronavirus-Patienten sind als geheilt aus den Krankenhäusern entlassen worden. Allerdings werden diese behördlichen Angaben von Oppositionskräften angezweifelt. In Wahrheit gebe es bereits über 500 Tote, teilten Vertreter der oppositionellen Volksmudschaheddin (MEK) mit. Zumindest 150 Menschen sollen in Qom, 100 in Teheran gestorben sein.

In Europa ist Italien mit mehr als 1.100 Infektionen das am stärksten betroffene Land in Europa. Nun plant die italienische Regierung ein Hilfspaket für die durch den Coronavirus-Ausbruch zusätzlich angeschlagene Wirtschaft in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Betroffen sind die Regionen Lombardei und Venetien. In dem seit Dienstag auf Teneriffa unter Quarantäne gestellten Hotel wurde ein weiterer Fall von Coronavirus bestätigt. Damit stieg die Zahl der Infizierten auf der Urlaubsinsel auf fünf. Auch bei dem Patienten handelt es sich um einen Angehörigen aus einer italienischen Reisegruppe. Die Zahl der mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten war in Spanien zuletzt auf über 70 geklettert.

Mit der bestätigten Infektion eines 40-Jährigen erreichte das Virus auch das Großherzogtum Luxemburg. Der Mann hatte sich in Italien aufgehalten und war Anfang der Woche per Flugzeug über Charleroi (Belgien) nach Luxemburg zurückgekehrt. Erste Fälle traten auch in Tschechien auf, wo am Sonntagnachmittag drei Infizierte vermeldet wurden. Bei keinem der Patienten nehme die Erkrankung einen schweren Verlauf, teilte Gesundheitsminister Adam Vojtech mit. Es handle sich um zwei Tschechen, die in Italien gewesen seien, und eine US-Amerikanerin, die dort studiere.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen hat das Außenministerium nun auch partielle Reisewarnungen für den Iran und Südkorea erlassen, wo sich das Coronavirus in den vergangenen Tagen besonders stark ausgebreitet hat. Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen in die beiden Staaten wird grundsätzlich abgeraten. Unverändert bestehen bleiben die bestehenden Reisewarnungen für Italien.

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