Verwaltungsgemeinschaft Osttirol: Von elf auf vier geschrumpft
Die Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Die größte Verwaltungsgemeinschaft Tirols gibt auf. Vier Gemeinden machen weiter.
Von Catharina Oblasser
Assling –Mit Ehrgeiz und Zuversicht ist im Sommer 2018 in Osttirol das Projekt „Kommunales Management Center“ (KMC) gestartet. Elf der 33 Osttiroler Gemeinden hatten sich zusammengetan, um Baurechtsangelegenheiten gemeinsam und zentral abzuwickeln. Damit war das KMC mit zwei angestellten Juristinnen die größte derartige Verwaltungsgemeinschaft Tirols.
Kleine Gemeinden mit wenigen Mitarbeitern sollten dadurch entlastet, das Know-how gebündelt werden. Und die Bearbeitung der Bauakten war auch dann gewährleistet, wenn ein einzelner Amtsleiter einmal krank oder auf Urlaub war. Landesrat Johannes Tratter hob das Projekt im Juni 2018 in der Standortgemeinde Assling aus der Taufe. Mitgebracht hatte er 450.000 Euro an Förderungen, die den Einstieg erleichtern sollten.
Hoffnungen von damals nicht erfüllt
Heute, knapp zwei Jahre später, haben sich die Hoffnungen von damals nicht erfüllt – wenn auch vier der ehemals elf Gemeinden weitermachen. „Die Verwaltungskooperation wird seit April in neuer Form nahtlos weitergeführt“, erklärt Bernhard Webhofer, Bürgermeister von Gaimberg. Seine Gemeinde ist neben Oberlienz, Schlaiten und St. Johann im Walde weiterhin dabei. „Verwaltungskooperationen sind unabdingbar für die Zukunft von Klein- und Kleinstgemeinden. Aus diesem Grund gibt es erfreulicherweise eine weitere Förderzusage von Gemeindelandesrat Johannes Tratter für dieses Projekt.“ Erhalten bleiben auch das Büro in Lienz und eine der beiden Juristinnen, die als Halbtagskraft die Baurechtsangelegenheiten bearbeiten wird.
Den Grund für das Aus und den Neubeginn in kleinem Rahmen nennt der Asslinger Bürgermeister Bernhard Schneider. Die elf Gemeinden seien zu uneinheitlich in ihrer Größe, ihren Strukturen und Bedürfnissen, meint Schneider. Schließlich hätte man das KMC in absehbarer Zeit auch ohne Förderungen führen wollen, und dafür hätte der Pro-Kopf-Beitrag der Mitgliedskommunen empfindlich erhöht werden müssen. Vor allem für Kleinstgemeinden würde sich das nicht rechnen. „Deshalb haben wir noch vor Auslaufen der Förderung gehandelt“, so der Asslinger Bürgermeister. Die vier verbleibenden Gemeinden sind alle eher klein und deshalb homogen.