Fast 2.000 Coronavirus-Tote in den USA binnen eines Tages

In den USA ist innerhalb von 24 Stunden die weltweite Rekordzahl von fast 2.000 Menschen an den Folgen der Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität vom Dienstagabend erlagen seit dem Vortag genau 1939 Menschen in den Vereinigten Staaten der von dem neuartigen Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Indes geht in Italien die Epidemiekurve zurück.

Es handelt sich um die höchste Zahl von Todesopfern, die seit Beginn der Ausbreitung des Erregers innerhalb eines Tages in einem Land verzeichnet wurde. Die Gesamtzahl der Corona-Toten in den USA stieg damit auf 12.722. In der weltweiten Statistik der Todesopfer der Pandemie liegen die Vereinigten Staaten weiterhin auf dem dritten Platz hinter Italien (17.127) und Spanien (13.798).

Die Zahl der Infektionsfälle in den USA stieg laut der Johns-Hopkins-Universität auf fast 400.000. Bis Dienstagabend verzeichnete die Hochschule rund 398.000 Fälle. In dieser Statistik liegen die Vereinigten Staaten weltweit mit deutlichem Abstand vorn. Der massive Anstieg der Fallzahlen ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass in den USA inzwischen in immer größerem Umfang auf das Virus getestet wird.

Die US-Regierung räumte ein, dass das Coronavirus Afroamerikaner besonders oft trifft. „Wir sehen starke Anhaltspunkte dafür, dass Afroamerikaner in weitaus größerem Umfang betroffen sind als andere Bürger unseres Landes“, sagte US-Präsident Donald Trump während einer Pressekonferenz am Dienstag (Ortszeit). In einigen Tagen werde man entsprechende Statistiken dazu veröffentlichen.

Trump sagte zu, an der Angelegenheit zu arbeiten, ohne Einzelheiten zu nennen. Die „Washington Post“ berichtete am Dienstag unter Berufung auf Daten einiger lokaler Behörden, dass mehrheitlich afroamerikanische Landkreise teils dreimal so viele Infektionen und fast sechsmal so viele Todesfälle vermeldeten wie Landkreise, in denen weiße Amerikaner in der Mehrheit seien. Betroffen sind demnach Städte wie Chicago und die Hauptstadt Washington ebenso wie Bundesstaaten wie Louisiana und Michigan.

Unterdessen scheint sich in Italien eine leichte Entspannung der Lage anzubahnen. Der Coronavirus-Kontagionsindex des Landes ist erstmals unter 1 gesunken. Dies bedeutet, dass jeder Infizierte durchschnittlich nur eine weitere Person ansteckt. „Das ist ein außerordentliches Resultat, wenn man bedenkt, dass noch bis vor einigen Wochen jede positive Person bis zu vier weiteren Menschen ansteckte“, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza.

Die Epidemiekurve geht in Italien zurück. „Bis vor Kurzem stieg die Kurve noch auf dramatische Weise, jetzt beginnt sie zu sinken. Die Vorbeugungsmaßnahmen zeigen Resultate. Wir können beginnen, die Zukunft zu planen, wir müssen jedoch realistisch sein und die Regeln respektieren. Die Gefahr ist ansonsten, dass wir die bisher geleistete Arbeit ruinieren“, sagte der Minister im Interview mit dem TV-Sender „La7“.

„Wir arbeiten für den Beginn der Phase 2 mit einer Auflockerung der Maßnahmen. Wir werden aber weiterhin mit dem Virus zusammenleben müssen, denn er wird nicht verschwinden“, sagte der Minister. Momentan wird über eine mögliche Verlängerung mehrerer bis Ostermontag laufender Vorbeugungsmaßnahmen diskutiert. Erwartet wird, dass nach dem 13. April einige Betriebe wieder neu starten können. Mehr Bewegungsfreiheit sollte es erst nach dem 4. Mai geben.

Im besonders schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien stieg die Zahl der Todesfälle unterdessen erneut an. Binnen 24 Stunden seien 757 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Es war bereits der zweite Tag in Folge, an dem das Land nach einem vorherigen Rückgang wieder mehr Tote verzeichnete.

Rückläufige Todeszahlen vier Tage in Folge hatten zuletzt die Hoffnung keimen lassen, dass Spanien das Schlimmste hinter sich habe. Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium mit 743 neuen Corona-Toten binnen eines Tages dann wieder einen Anstieg.