Osttirol

Das Mobilitätszentrum in Lienz geht teilweise in Betrieb

In einem Monat wird die südliche Rampe zur Fußgänger- und Fahrradunterführung freigegeben.
© ÖBB/Brunner

Für das 29-Millionen-Euro-Projekt in Lienz ist die Halbzeit angebrochen. Jetzt erfolgt die Inbetriebnahme der Bereiche südlich des Bahnhofes.

Von Christoph Blassnig

Lienz – Zweieinhalb Jahre Bauzeit und ein Investitionsvolumen von 29 Millionen Euro. Das sind die Eckdaten für das ÖBB-Mobilitätszentrum, zu dem der Bahnhof Lienz derzeit umgebaut wird.

Im Juli des vergangenen Jahres war Spatenstich. Der Bereich südlich der Bahngleise soll in gut einem Monat bereits fertiggestellt sein. Herzstück der Anlage ist eine neue Nord-Süd-Verbindung für Radfahrer und Fußgänger in der Stadt. Dazu entsteht eine breite Unterführung mit Geh- und Fahrspuren in beide Richtungen sowie Personenaufzügen zu allen Bereichen des Bahnhofes. Von der Lienzer Innenstadt gelangt man dann direkt zu den südlichen Siedlungsgebieten. Eine neue Brücke über die Drau wurde bereits vor Monaten fertiggestellt.

„Wir liegen trotz Einschränkungen durch die Corona-Krise noch im Zeitplan“, berichtet Rosanna Zernatto-Peschel, zuständige Pressesprecherin der ÖBB. Die letzten Fertigstellungs- und Asphaltierungsarbeiten für die Park-&-Ride-Anlage beim Eisenbahnmuseum würden in den nächsten Wochen erfolgen. „Dieser Bereich sowie der neue Radbahnsteig können gegen Ende Mai für die Kunden freigegeben werden.“ Der eigens errichtete Radbahnsteig samt Radzentrum wird dringend erwartet, denn im Vorjahr gab es einen neuen Rekord an Radlern am Pustertalradweg. 6000 zählten die Radverleiher an nur einem Tag im August. Die Strecke von Innichen nach Lienz mit dem Rad zurückzulegen, ist bei Italienern sehr beliebt. Auf 43 Kilometern erleichtert ein stetes Gefälle von 500 Höhenmetern die Fahrt. Zurück geht es dann mit der Bahn. Die Tausenden Leihräder werden täglich auf der Straße zu ihren Eigentümern nach Südtirol transportiert. Die südliche Rampe zum Personentunnel wird bis Ende Mai fertiggestellt und für den Kundenverkehr in Betrieb genommen. Radfahrer können dann von Süden kommend bereits den neuen Radbahnsteig und Bahngäste den Inselbahnsteig erreichen. „Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme wird dieses Bauwerk allerdings noch nicht fertig ausgekleidet sein“, schränkt Zernatto-Peschel ein.

Die Park-&-Ride Anlage zählt 144 Pkw-Stellplätze, davon sind vier barrierefrei, acht für E-Mobilität und zehn Stellplätze dienen dem Carsharing. Errichtet werden weiters insgesamt 270 überdachte Bike-&-Ride-Stellplätze sowie 20 Stellplätze für Mopeds oder Motorräder.

Der Vorplatz vor dem Bahnhofsgebäude ist jetzt fast komplett gesperrt. Die temporäre Verlegung der B100 wird heuer im zweiten Halbjahr erfolgen, damit der nördliche Teil der Unterführung bis zum Hauptplatz gebaut werden kann. „Der Zeitplan für die Gesamtfertigstellung mit Ende 2021 ist nach wie vor aufrecht“, sagt die ÖBB-Sprecherin.

Die Kosten für das Gesamtvorhaben teilen sich die Stadt Lienz und das Land Tirol mit der ÖBB-Infrastruktur AG.

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Catharina Oblasser

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