Drei Millionen mit Coronavirus Infizierte weltweit

Weltweit hat die Zahl der Coronavirus-Fälle die Schwelle von drei Millionen überschritten. Knapp eine Million entfällt demnach auf die USA. Insgesamt sind 205.000 Menschen dem Virus erlegen. Mit einem Abflauen der Zahl an Infizierten lockern mehrere aber Länder verhängten Maßnahmen. Auch in Österreich sank die Zahl der „aktiv“ Erkrankten weiter.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO äußert sich besorgt über steigende Infektionszahlen in Afrika, Osteuropa, Lateinamerika und einige asiatische Staaten. Man sei weit davon entfernt, die Pandemie überwunden zu haben. Zudem erklärt die WHO, rund 20 Länder würden über Engpässe bei Impfungen gegen andere Krankheiten neben Covid-19 klagen. Grund seien unter anderem geschlossene Grenzen oder andere Beschränkungen. „Die Welt hätte aufmerksam auf die WHO hören sollen, denn der globale Notstand wurde am 30. Jänner ausgerufen“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf.

Mit einem Abflauen der Zahl an Infizierten begannen mehrere Länder langsam damit, die wegen der Corona-Epidemie verhängten Maßnahmen zu verringern. Spanien lockerte am Sonntag seine strenge Ausgangssperre. Erstmals seit sechs Wochen durften Kinder wieder ins Freie. Sie dürfen nun unter Aufsicht eines Erwachsenen wieder eine Stunde täglich an die frische Luft. Jugendliche dürfen nun wie bisher bereits Erwachsene wieder zum Einkaufen oder zum Ausführen des Hundes nach draußen. Die Ausgangssperre gilt noch bis 9. Mai. Am Dienstag will die Regierung ihren Fahrplan für eine Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen bekanntgeben.

Auch die Schweiz lockerte am Montag die Auflagen. Neben Bau- und Gartenmärkten dürfen Friseure, Physiotherapeuten, Tier- und Zahnärzte sowie Kosmetik- und Tätowier-Studios öffnen. Die Bürger sind aber aufgerufen, weiter die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Der britische Premierminister Boris Johnson erteilte hingegen einer vorzeitigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in Großbritannien eine Absage. Eine zweite Erkrankungswelle müsse verhindert werden.

Großbritannien hat die Epidemie noch fest im Griff. Es starben binnen 24 Stunden weitere 360 Menschen im Krankenhaus am Coronavirus. Dies sei aber der geringste Anstieg seit vergangenem Monat, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Insgesamt sind damit in den Kliniken des Landes nach offiziellen Angaben 21.092 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

In Italien wächst der Unmut gegen die Regierung wegen der als zu schwach empfundenen Lockerung des Produktionsstopps und der Ausgangssperre ab 4. Mai. Industrie und Baubranche können dann ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, Wirtschaftsbereiche wie der Kleinhandel, Tourismus und Gastronomie müssen noch warten. Italien registrierte seit Februar mehr als 26.600 Corona-Tote. Insgesamt zählte der Zivilschutz fast 200.000 Menschen, die sich mit dem SARS-CoV-2-Erreger infiziert hatten - es gibt aber eine hohe Dunkelziffer. Nach Wochen des steilen Anstiegs der Zahlen gab es dennoch zuletzt positive Signale. So entspannte sich die Lage in den lange überfüllten Krankenhäusern.

Frankreichs Regierung will dem Parlament am Dienstag ihren Plan für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen vorstellen. Premierminister Edouard Philippe kündigte an, dass es dabei um die Themen Gesundheit, Schule, Arbeit, Geschäfte, Transport und Versammlungen gehen werde. Bisher gibt es allerdings wenige Details. Klar ist, dass Schulen und Kindergärten etappenweise öffnen sollen und Restaurants vorerst geschlossen bleiben.

Trotz steigender Infektionszahlen nimmt auch in Russland der Druck auf die Regierung zu, die Beschränkungen für die Wirtschaft wegen der Coronavirus-Pandemie zu lockern. Viele Firmen stehen nach eigenen Angaben am Rande des Bankrotts, sollten die strengen Regeln fortbestehen. Tausende Menschen haben bereits ihre Jobs verloren. Ministerpräsident Michail Mischustin weist die Regierung an, bis Donnerstag Vorschläge für eine Lockerung vorzulegen.

In den USA ziehen nach ersten umstrittenen Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen im US-Bundesstaat Georgia diese Woche weitere Staaten nach. In Tennessee sollen am Montag Restaurants unter bestimmten Bedingungen für Gäste öffnen, am Mittwoch soll es Bewegung im Einzelhandel geben. Zudem soll am Donnerstag in Texas die Anordnung, dass Bürger weitgehend zu Hause bleiben müssen, auslaufen, wie US-Medien berichteten. Die Beraterin von US-Präsident Donald Trump, die Ärztin Deborah Birx, machte allerdings deutlich, dass noch lange nicht an Normalität zu denken sei. Präsident Donald Trump verzichtete am Wochenende auf seine Corona-Pressekonferenzen. Vergangene Woche hatte er mit Äußerungen zu möglichen Desinfektionsmittel-Injektionen gegen das Virus für Irritationen und Kritik gesorgt.

In Neuseeland gab es keine weitverbreitete, unerkannte Übertragung des Virus mehr, erklärte unterdessen die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern. „Wir haben diesen Kampf gewonnen.“ Nach knapp fünf Wochen an Einschränkungen auf der höchsten Stufe vier sollten diese ab Montagabend (Ortszeit) auf Stufe drei herabgesetzt werden. Damit dürfen neben notwendigen Diensten auch einige Geschäfte, Restaurants mit Essen zum Mitnehmen und Schulen wieder öffnen.

In Österreich waren 2.363 Menschen in Österreich mit Stand Montagfrüh (9.30 Uhr) mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Die Anzahl an „aktiv“ Erkrankten fiel im 24-Stunden-Vergleich somit um 38 (minus 1,6 Prozent). Bisher gab es 15.274 positive Testergebnisse (plus 0,3 Prozent) auf das Coronavirus, 12.362 sind nach einer Infektion wieder genesen. Aktuell werden 579 Personen in Spitälern behandelt (minus 2,5 Prozent). 140 Personen befinden sich auf Intensivstationen, dies sind fünf weniger als am Vortag. 549 Personen sind an den Folgen einer Erkrankung an Covid-19 verstorben.

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