Italien ordnet Kontrollen in Seniorenheimen an
Die italienischen Carabinieri haben am Mittwoch großangelegte Kontrollen in mehreren Seniorenheimen in ganz Italien gestartet. Mehrere Heime wurden gründlich kontrolliert, dabei wurden „gravierende Unregelmäßigkeiten“ in Sachen Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus festgestellt, teilten die Carabinieri mit. In Spanien verstarben indes binnen 24 Stunden weitere 325 Menschen am Coronavirus.
Über 40 infizierte Personen - Senioren und Pflegepersonal - wurden in einem Heim in der mittelitalienischen Region Abruzzen gemeldet. Auch in Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien wächst die Sorge wegen der zunehmenden Zahl von SARS-CoV-2-Infizierten in Seniorenheimen. Kritische Situationen wurden vor allem aus Altersheimen in Triest gemeldet, berichtete der friaulische Gesundheitsbeauftragte Riccardo Riccardi.
Über 7.000 Bewohner italienischer Altersheime sind seit dem 1. Februar verstorben. Die Todesfälle entsprechen sieben Prozent aller Senioren, die in italienischen Altersheimen leben - circa 80.000 Menschen. Die Gesundheitsbehörden beklagten den Mangel von Schutzmaterial in den Einrichtungen zu Beginn der Epidemie, zudem seien zu wenig Abstriche durchgeführt worden.
Die Zahl der Toten im Land mit einer Corona-Infektion sank am Mittwoch indes wieder. 323 Todesfälle wurden innerhalb von 24 Stunden gemeldet, am Dienstag waren es noch 382 gewesen. Damit wurden 27.682 Todesopfer seit Beginn der Epidemie in Italien am 20. Februar verzeichnet.
Die Zahl der aktiv Infizierten sank innerhalb von 24 Stunden von 105.205 auf 104.657, teilte der italienische Zivilschutz mit. 19.210 Covid-19-Erkrankte lagen noch in Italiens Spitälern. Davon befanden sich 1.795 Patienten auf der Intensivstation. Die Zahl der Menschen in Heimisolation betrug 83.652 Personen, jene der Genesenen stieg auf 71.252.
In Spanien starben nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden weitere 325 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Damit stieg die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag wieder stärker an, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte. Allerdings blieb die Zahl der neu gemeldeten Toten den sechsten Tag in Folge unter der Marke von 400. Bisher starben 24.275 Menschen am Coronavirus.
Die Zahl der Infizierten stieg auf insgesamt 212.917. Als geheilt gelten inzwischen 108.947 Menschen. Spanien hat nach den USA und Italien die weltweit meisten Todesfälle zu beklagen. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Epidemie im Land am 2. April mit 950 Toten binnen 24 Stunden ihren Höhepunkt erreicht hat. Seitdem ging die Zahl der neu gemeldeten Toten zurück, und die Regierung hat begonnen, die strenge Ausgangssperre leicht zu lockern.