Tirol

Transalpine Ölleitung spült spätes Geld in Gemeindekassen

In Matrei-Gruben steht eines der zwei Pumpwerke der Transalpinen Ölleitung.
© Transalpine Ölleitung

Lienz, Kufstein, Kitzbühel – Die Transalpine Ölleitung (TAL) durchquert auf ihrem Weg von Triest nach Deutschland auch Tirol – und zwar insgesamt 23 Gemeinden in den Bezirken Lienz, Kitzbühel und Kufstein. Für diese Gemeinden gibt es bald unerwarteten Geldsegen.

Der Anlass liegt rund 50 Jahre in der Vergangenheit. Als die Ölleitung durch Tirol errichtet wurde, zahlte die TAL an das Land eine Gebühr für die Benützung der nötigen Grundstücke: 32 Millionen Schilling. Damals waren die Zinsen noch hoch genug, und das Land veranlagte das Geld. Die 23 Anliegergemeinden der TAL bekamen die jährlichen Zinsen aus dieser Geldanlage.

Heute sieht die Finanzwelt ganz anders aus, Zinsen sind minimal bis nicht vorhanden. Das Land müsse die Handhabung der TAL-Gelder neu überdenken, fordert der Rechnungshof. „Es ist zu erwarten, dass die Verzinsung des Kapitals deutlich unter der Inflationsrate liegen wird und damit zu einem realen Wertverlust führt“, heißt es. Fazit: Das Land wird den Geldtopf der TAL nach knapp 50 Jahren leeren und den 23 Gemeinden ihren Anteil am Kapital auszahlen.

Der veranlagte Betrag beläuft sich auf 2,2 Millionen Euro, informiert das Land. LH Günther Platter habe die Finanzabteilung bereits beauftragt, einen Regierungsantrag auszuarbeiten, damit das Geld verteilt werden kann. Jede der 23 Gemeinden muss einen entsprechenden Beschluss fassen, dann können die Summen fließen. Aufgeteilt werden die 2,2 Millionen Euro je nach Länge der Pipeline in der betreffenden Gemeinde, auch die Einwohnerzahl spielt eine Rolle.

Matrei in Osttirol kann mit einem großen Stück des Kuchens rechnen. „Etwa 470.000 Euro werden es sein“, sagt Bürgermeister Andreas Köll. „Wir haben die beiden Pumpstationen der TAL in unserer Gemeinde, auch den Hauptsitz in Kienburg und rund 30 Kilometer Leitungslänge“, begründet er die hohe Summe.

Andere Gemeinden müssen sich mit weniger begnügen. Schwoich (Bezirk Kufstein) darf mit 80.000 Euro rechnen, sagt Bürgermeister Peter Payr. In Nußdorf-Debant (Osttirol) sind es 31.000 Euro. In der Stadt Lienz steht das TAL-Geld am 5. Mai auf der Tagesordnung des Gemeinderates, es winken 158.000 Euro, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. (co)

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