Platzgummer vor dem Sprung auf die große Football-Bühne
Wann es in die USA geht, weiß Tirols Football-Aushängeschild Sandro Platzgummer noch nicht. Langweilig wird dem Innsbrucker aber nicht.
Von Daniel Suckert
Innsbruck – Entspannt. So wirkt Sandro Platzgummer dieser Tage, wenn man mit ihm spricht. Dabei wartet auf den ehemaligen Runningback der Swarco Raiders das wohl größte Abenteuer seines noch jungen Sportler-Lebens. Wann es endlich über den Großen Teich geht, steht noch nicht fest. Die ersten Lockerungen für die USA-Einreise für Profi-Sportler gibt es aber schon, darum dürfte es nicht mehr allzu lange dauern.
„Ich halte mich fit, treffe mich mit Freunden und werde sicher einmal ins Autokino fahren. Es ist ruhiger als in den Jahren zuvor“, holt der 23-Jährige aus. „Das hat sicher Vorteile. Sonst war ich Trainer, Spieler und Student gleichzeitig. Jetzt kann ich bewusst auf die Regeneration achten.“ Seit klar ist, dass der Innsbrucker in die umsatzstärkste Liga der Welt, die NFL, wechseln wird, hat sich alles verändert.
Ein Meilenstein für den gesamten österreichischen Football. Und auch für die Raiders, denn Platzgummer schaffte den Sprung, ohne eine Minute an einem US-College verbracht zu haben. Auf den Fußball übertragen würde das bedeuten, ein Wacker-Urgestein stünde auf einmal bei einem Premier-League-Club auf den Britischen Inseln unter Vertrag.
Bevor der neue Lebensabschnitt so richtig Fahrt aufnimmt, regiert die Ruhe vor dem Sturm. Danach wird es auch ein wenig kompliziert, denn Platzgummer darf zunächst in die USA reisen, um seinen Vertrag zu unterschreiben, muss im Anschluss jedoch wieder zurück in die rot-weiß-rote Heimat. „Da ich das Arbeitsvisum nur von außerhalb der USA beantragen kann.“ Ist das erledigt, geht es wieder rüber und es beginnt endgültig das Profi-Dasein als Teil der New York Giants.
Wo er in New York leben könnte, damit muss sich der Tiroler Vorzeige-Athlet nicht auseinandersetzen: „Ich werde zunächst in einem Hotel untergebracht sein, von dort aus wird uns danach alles Weitere vermittelt.“ Die Kaderliste seiner künftigen Giants-Teamkollegen rund um Superstar Saquon Barkley kennt er schon auswendig – mit einem Augenzwinkern meint er: „Du kannst mich nach der Nummer fragen, ich sag’ dir den Spieler.“