Streit um Dialog zum Neubau des MCI: Verfahren wurde eingestellt
Eine Wiener Bietergemeinschaft ist mit ihren Einwänden gegen den wettbewerblichen Dialog zum Neubau gescheitert, das Land sieht sich bestätigt.
Innsbruck – Ende 2019 hat das Land Tirol beschlossen, die Abwicklung des gesamten Neubauvorhabens des Management Center Innsbruck (MCI) an einen Projektpartner auszuschreiben. Doch eine Bewerbergemeinschaft aus Wien focht die Ausschreibung für den so genannten wettbewerblichen Dialog an – und brachte am Landesverwaltungsgericht (LVG) einen Nachprüfungsantrag ein. Gestern hat das LVG das entsprechende Verfahren aber eingestellt – und damit die Position des Landes bestätigt.
Der weiteren Abwicklung des – vom Gericht zuvor per einstweiliger Verfügung gestoppten – Vergabeverfahrens in Form eines wettbewerblichen Dialogs stehe somit nichts mehr im Wege, betonte das Land gestern per Aussendung – wobei der für den Hochbau zuständige Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) die Vorzüge dieser Art der Projektabwicklung pries. Ein wettbewerblicher Dialog soll dazu dienen, alle Aspekte eines Vorhabens in Dialogrunden zwischen Auftraggeber und Teilnehmenden gemeinsam zu optimieren.
Der künftige Projektpartner müsse mehrfache praktische Erfahrung „in der Abwicklung von Projekten vergleichbarer Größe, Komplexität und Umfang nachweisen“, so Tratter. „Damit ist der Grundstein für einen bestmöglichen MCI-Neubau gewährleistet.“ Die gestrige Entscheidung sei „richtungsweisend für zahlreiche weitere Bauprojekte“.
Im Sommer 2018 hatte Tratter den MCI-Neubau gestoppt, weil die Kosten bereits vor dem Spatenstich zu explodieren drohten. Nun werde die Kostensicherheit durch eine verbindliche und transparente Kostenkalkulation bereits in der Planungsphase garantiert, erklärt Tratter.
In der Innsbrucker Stadtpolitik sorgt derweil weiterhin der Vergleich zwischen der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) und jenem Wiener Architekturbüro, das einst den Wettbewerb für das Erstprojekt gewonnen hatte, für Diskussionen. GR Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) bringt nun eine Aufsichtsbeschwerde ein, weil der Abstimmungsvorgang im nicht öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung – samt Sitzungsunterbrechung durch BM Georg Willi (Grüne) – „undemokratisch“ und „rechtswidrig“ abgelaufen sei. (TT)