Politik in Kürze

Nach Luder-Sager: Liste Fritz und NEOS entziehen LH-Stv. Geisler Vertrauen

Dieser hatte die WWF-Gewässerschutzexpertin Marianne Götsch im Rahmen einer Petitionsübergabe als „widerwärtiges Luder“ bezeichnet.
© Paschinger

Die Liste Fritz will im Juli-Landtag einen Misstrauensantrag gegen ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler einbringen. Dieser hatte am Mittwoch die Gewässerschutzexpertin des WWF, Marianne Götsch, im Rahmen einer Petitionsübergabe als „widerwärtiges Luder“ bezeichnet. Geisler entschuldigte sich für die inakzeptable Entgleisung, nächste Woche soll es auch ein Treffen mit Götsch geben. Für Liste-Fritz-Parteichefin Andrea Haselwanter-Schneider reicht das aber nicht aus: „Wir laden alle aufrechten Politikerinnen und Politiker dieses Landes dazu ein, ein klares Zeichen gegen Sexismus und für mehr Respekt im Umgang miteinander zu setzen“, kündigt sie einen Misstrauensantrag an. Es wäre der zweite innerhalb weniger Wochen gegen einen ÖVP-Politiker. Wegen der Causa Ischgl wurde Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg zum Rücktritt aufgefordert.












Haselwanter-Schneider wirbt für Abwahlantrag im Landtag gegen Geisler.
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Haselwanter-Schneider nimmt nicht nur die Frauensprecherinnen der Landtagsfraktionen in die Pflicht, sondern insbesondere die Tiroler Grünen. „Die Tiroler Grünen müssen in den nächsten Tagen beweisen, wie sehr sie noch zu ihren Grundwerten stehen oder ob sie einmal mehr vor ihrem Koalitionspartner katzbuckeln möchten.“

NEOS-Klubchef Dominik Oberhofer kündigte bereits Unterstützung an. „Das steht für mich außer Frage, dass Geisler nicht mehr tragbar ist.“ Anders FPÖ und SPÖ. Auch wenn Geislers Aussage nicht tolerabel sei, werde die FPÖ einen Misstrauensantrag nicht unterstützen, betont Parteichef Markus Abwerzger. Das schließt auch SPÖ-Vorsitzender Georg Dornauer aus. Für die Grünen sind mögliche Konsequenzen eine Angelegenheit der ÖVP und von Geisler selbst. (pn)