„Das Inntal summt“ auf über 50 Blumenwiesen
Ein Projekt zum Schutz von Insekten im Bezirk Imst zeigt Wirkung. Sieben Gemeinden machen mit und auch die Privatgärten sollten naturnaher werden.
Roppen – „Das Konzept naturnaher Grünflächen ist eine Win-win-Situation für alle. Gemeinden müssen weniger häufig mähen, dafür entstehen aus ungenutzten Rasenflächen wertvolle Lebensräume“, erklärt Gisela Egger von der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Imst in Roppen. Die Gemeinden Roppen, Haiming, Silz, Stams, Mötz, Mieming und Obsteig haben 2019 für die heimische Tierwelt über 50 Blumenwiesen angelegt. Einige davon sind zwar mit nur wenigen Quadratmetern sehr klein geraten, verfehlen aber nicht die Wirkung: „Solche Flächen sind wie Trittsteine, wo Insekten zwischendurch Rast machen und Energie tanken können“, so Matthias Karadar, Projektleiter von „Natur im Garten“ im Tiroler Bildungsforum.
Ins Leben gerufen wurde die Aktion 2018. Ein Silzer Imker hatte in Hinblick auf das seit Jahrzehnten anhaltende rapide Insektensterben ein Projekt angeregt. So entstand gemeinsam mit der KEM, den sieben Gemeinden und dem Regionalmanagement Imst die Idee von „Das Inntal summt“. Ausgehend davon wurden viele Veranstaltungen für interessierte Hobbygärtner in den Gemeinden angeboten (Tipps für Garten, Balkon oder Terrasse sind unter www.naturimgarten.tirol zu finden). Ein großes Anliegen ist auch die Bekämpfung von so genannten Neophyten, also exotischen und teils giftigen Pflanzen, die eingeschleppt wurden.
Das Projekt beginnt aber schon bei Kindern: In Roppen etwa wurden rund um den neuen Kindergarten alle Rasenflächen mit Blumenwiesen-Saatgut eingesät. „So lernen auch die Kleinsten schon die Vielfalt der Blumen und Insekten kennen“, so Vizebürgermeister Günter Neururer. Überhaupt sind neun Schulen aktiv eingebunden.
Selbst wenn so manche Fläche in den sieben Gemeinden im Schatten liegt und somit noch nicht blüht, ist das von Vorteil: Für die Insekten ist das ideal, denn diese Flächen blühen, wenn die Wiesen bereits gemäht wurden. (TT)