Digital Innvovation Hub West: Fünf Millionen Euro für Digitalisierung von KMU
Das Digital Innvovation Hub (DIH) West soll Betrieben in Tirol, Vorarlberg und Salzburg zum digitalen Marktvorsprung verhelfen.
Von Verena Langegger
Innsbruck – „KMU haben im Bereich der digitalen Kompetenzen Aufholbedarf“, betonte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) gestern bei der Präsentation des neuen Digital Innovation Hubs (DIH). Um Abhilfe wurde der Hub – der „Digital Innovation Hub West“ neu geschaffen. Dieser soll Klein- und Mittelunternehmen (KMU) aus Tirol, Salzburg und Vorarlberg den Zugang zum Know-how von Forschungseinrichtungen erleichtern. Fünf Millionen Euro werden dafür zur Verfügung gestellt, sagte die Ministerin. Die Mitarbeiter der KMU, die immerhin 98 Prozent der Unternehmen im Land ausmachten, müssten in die digitale Welt „mitgenommen werden“.
Der Hub soll sich zu einer „Plattform für Unternehmen mit unterschiedlichem Digitalisierungsgrad entwickeln“, erklärte der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk. Es gehe vornehmlich darum, „digitales Wissen in die Wirtschaft zu tragen“. Für Schramböck ist Digitalisierungs-Wissen der entscheidende „Hebel“, um wirtschaftliche Innovationen und Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Themen wie „E-Commerce und Cloud-Dienstleistungen“ seien nicht nur wegen der Corona-Krise wichtig. Der „Digital Innovation Hub West“ sei diesbezüglich ein „praxisnaher Know-how-Lieferant“. Mit den Förderungen sollen gute Rahmenbedingungen auch für kleine Unternehmen gewährleistet werden, sagte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP). Dazu bündle man nunmehr unter anderem die Kräfte von Bund, Land und Fachhochschulen. Die wissenschaftliche Leiterin des DIH-West, Ruth Breu, sprach in Bezug auf diese Bündelung von einem „breiten Angebot für alle Unternehmen“.
Zugleich wollte man aber auch mit ganz spezifischen Themen auf „innovative Unternehmen“ zugehen. 15 Experten seien im DIH-West dazu in der Lage, etwa Gebiete wie Data Science, IT-Security oder Künstliche Intelligenz (KI) abzudecken. „Das Potenzial ist etwa beim Thema Künstliche Intelligenz für Unternehmen schwierig zu schaffen“, erklärte Breu. Auch das Thema Internet-Security sei bei den Unternehmern zumeist bekannt. Aber der Einstieg sei schwierig.
Bei den Angeboten agiere man im DHI ab sofort „agil“ und „lerne noch dazu“, was die Bedürfnisse der KMU betreffe. Schwerpunkte des DHI West seien aber der produzierende Sektor und die Bereiche Tourismus und IT-Dienstleistungen.
Universität-Innsbruck-Rektor Märk betonte, dass Unternehmen, die mit Universitäten zusammenarbeiteten, „größeren Innovationswillen“ und auch „mehr Erfolg“ hätten. Märk berichtete zudem, dass sich auch die Universitäten in einem „Transformationsprozess“ befänden. In vielen Bereichen seien aber schon spezielle digitale Formate für Studierende entwickelt worden. Dieses digitale Wissen würden Studierende dann auch in die Wirtschaft hinaustragen, sagte Märk.