Studie

Starker Anstieg bei Bränden in landwirtschaftlichen Betrieben

In Reith bei Kitzbühel musste die Feuerwehr vergangene Woche ein Feuer in einer Tenne nach einem Blitzschlag löschen.
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Innsbruck – Immer öfter kommt es in der österreichischen Landwirtschaft zu Bränden, die mit teils erheblichen Schäden verbunden sind. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ist die Zahl der Brände seit 2008 um mehr als 35 % auf über 1500 im Jahr 2018 gestiegen. Erst vergangenen Freitag brach, wie berichtet, in einer Tenne in Reith bei Kitzbühel nach einem Blitzschlag ein Feuer aus. Zwar konnte es vom 35-jährigen Besitzer unter Kontrolle gehalten werden, jedoch gelang es erst der Feuerwehr, den Brand vollständig zu löschen.

36.500 Euro Schaden entstehen durchschnittlich pro Brandereignis, wie eine neue Studie des KFV zeigt. Die größten Schäden werden dabei durch Brandstiftung verursacht, die zwar für 44 % der Schäden, jedoch nur für 2 % der Brände verantwortlich ist. Weitere Gefahrenquellen sind Überhitzung und feuergefährliche Tätigkeiten. Mit 20 % bilden defekte Elektro-Installationen die häufigste Brandursache in landwirtschaftlichen Betrieben. Aus diesem Grund empfiehlt das Kuratorium, elektrische Anlagen regelmäßig warten zu lassen und auch Blitzschutzeinrichtungen einer jährlichen Überprüfung zu unterziehen.

Um entstehende Brände effektiv zu bekämpfen, sollten gefährdete Bereiche mit Brandmeldern und – wenn möglich – auch mit Sprinkleranlagen ausgestattet werden. Gerade die Selbstentzündung von Heu und Stroh wird neben menschlichem Fehlverhalten häufig unterschätzt.

Mit einem Brandschutzkurs wird darüber hinaus sichergestellt, dass alle verantwortlichen Personen, Mitarbeiter und Familien eingeschlossen, mit Feuerlöschern und Co. auch wirklich umgehen können. Um die Gefahr von Brandstiftung zu minimieren, sollte gewährleistet werden, dass betriebsfremde Personen sowie Kinder keinen Zugang zu den Betriebsgebäuden haben. (TT)

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