Serbien und Kosovo führen wieder Gespräche in Brüssel
Nach eineinhalb Jahren haben Serbien und Kosovo erstmals wieder direkte Gespräche unter EU-Vermittlung geführt. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic und Kosovos Ministerpräsident Avdullah Hoti trafen sich am Donnerstagnachmittag in Brüssel. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, er erwarte „eine konstruktive Diskussion“, um einen Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen zu erreichen.
Borrell forderte dabei Kompromissbereitschaft und Pragmatismus von beiden Seiten. Der Kosovo hatte sich 2008 von Serbien losgesagt. Anders als die meisten EU-Länder erkennt Serbien die Unabhängigkeit bis heute nicht an. Die EU macht dies aber zur Vorbedingung für einen Beitritt des Landes. Die von der EU vermittelten Gespräche für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Pristina lagen seit Ende 2018 auf Eis.
Von EU-Seite nimmt neben Borrell der Westbalkan-Beauftragte Miroslav Lajcak an den Beratungen teil. In einer Video-Konferenz am Sonntag hatten sich beide Seiten auf das persönliche Treffen geeinigt. Am vergangenen Freitag hatten bereits die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Video-Gipfel zwischen Hoti und Vucic vermittelt.