Frühe erste Ausbeute für Schwammerlsucher in Tirol
Wetterbedingt ungewöhnlich früh startet heuer die Pilz-Saison. Aus Italien sind erste Schwammerlsucher unterwegs. Tirols Bergwacht hat nicht nur deshalb viel zu tun.
Innsbruck – Zwei Kilogramm pro Tag und Person sind erlaubt. Gepflückt werden darf zwischen 7 Uhr Früh und 19 Uhr am Abend. Die Regeln fürs jährliche Schwammerlsuchen sind eigentlich klar und gelten für alle. Trotzdem gibt es nahezu jede Saison Rekordmengen, die behördlich abgenommen werden. So wurden letztes Jahr etwa in Serfaus an einem einzigen Tag insgesamt 186 Kilo Speisepilze sichergestellt – die Sammler waren besonders dreist und hatten die Ware zudem in ihrer Unterkunft fertig abgepackt hergerichtet. Wenige Tage zuvor hielt die Bergwacht drei Italiener im Ortsgebiet von Serfaus mit 38 Kilo Pilzen an.
Anders als in den Vorjahren sind heuer die Schwammerlsucher besonders früh unterwegs. Vor allem in Grenzgebieten zu Italien – etwa in Osttirol oder auch im Wipptal – werden derzeit von Tirols Bergwacht bereits erste italienische Sammler gesichtet: „Heuer sprießen die Schwammerln überall besonders früh, deshalb sind auch schon erste Sammler in den Wäldern unterwegs“, bestätigt Gabriele Pfurtscheller, Leiterin der Tiroler Bergwacht.
Wetterbedingt geht die Saison etwa zwei bis drei Wochen früher los als in anderen Jahren. Eierschwammerln, Herren- sowie Steinpilze sind schon da. Rekordmengen werden noch keine abgenommen, die Bergwacht hat aber generell mehr zu tun als sonst. Besonders explodiert – und zwar überall in Tirol – seien die Wildcamper, sagt Pfurtscheller. Zudem habe Corona mehr Müll in die Wälder und auf die Berge gebracht: „Es sind einfach mehr Leute unterwegs und besonders in der Zeit, als die Recyclinghöfe geschlossen hatten, haben einige ihren Müll einfach in der Natur abgelagert“, so Pfurtscheller.
Die Bergwacht spürt, dass sich der Tourismus „in die freie Natur“ verlagert hat. Was die italienischen Schwammerlsucher anbelangt, ist man auf der Hut. Pfurtscheller rechnet aber damit, dass wie jedes Jahr – trotz verfrühter Saison – die meisten rund um Ferragosto im August unterwegs sein werden. Insgesamt dürfte es durch Corona-bedingte Grenzkontrollen heuer aber schwerer sein, mit großen Mengen durchzukommen. (lipi)